- Kundenbasis wächst dynamisch: Im März 2025 bereits 205 Tsd. Kunden (+8 % zum Vorjahr).
- Starkes Wachstum im Tradingvolumen: Trades steigen im März 2025 auf 0,57 Mio. Euro (+54 % ggü. Vorjahresmonat).
- Nachhaltige Profitabilität: EBITDA-Marge nach Kundenakquisekosten (CAC) bei 16,9 % im Jahr 2024.
- Ausbau des Angebots: Deutliche Erweiterung der Produktpalette um Kryptohandel und Wertpapierkredite.
- Herausforderungen im Onboarding: Verbesserungen im Bereich Kundenakquise und Benutzerfreundlichkeit dringend erforderlich.
- Starkes Portalgeschäft: Hohe Reichweite und stabile Werbeeinnahmen aus Finanzportalen.
Unternehmensprofil
Die Smartbroker Holding AG (DE000A2GS609) verbindet die Stärken von klassischen Brokern mit den Vorzügen moderner Neobroker. Mit der Plattform Smartbroker+ bietet das Unternehmen eine innovative und preisgünstige Brokerage-Lösung, die sowohl mobile als auch erfahrene Anleger anspricht.
Die Gruppe betreibt zudem reichweitenstarke Finanzportale, die ein stabiles Media-Geschäft generieren und als effizientes Kundenakquiseinstrument dienen. Smartbroker+ ermöglicht den Handel über mehr als 30 internationale Börsenplätze mit einer preislich attraktiven Flatfee-Struktur. Hinzu kommen umfangreiche Produktangebote wie Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen, Derivate und sogar Kryptowährungen, ergänzt um innovative Funktionen wie Wertpapierkredite und Tagesgeldkonten.
Finanzentwicklung
Im Jahr 2024 erwirtschaftete Smartbroker einen Umsatz von 52,6 Mio. Euro mit einem EBITDA nach CAC von 8,9 Mio. Euro, entsprechend einer Marge von 16,9 %. Die Profitabilität wird maßgeblich durch Skaleneffekte bei steigenden Handelsvolumina und einer wachsenden Kundenbasis getrieben. Für 2025 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 55–61 Mio. Euro und ein EBITDA von 7–9 Mio. Euro.
Besonders positiv entwickelt sich die Neukundengewinnung mit prognostizierten 70.000 Neukunden im Jahr 2025, unterstützt durch erhöhte Investitionen in Kundenakquisition (CAC von ca. 7 Mio. Euro). Das betreute Kundenvermögen belief sich im März 2025 auf 11,3 Mrd. Euro, was einer signifikanten Steigerung zum Vorjahr entspricht und auf eine gestiegene Attraktivität des Angebots hinweist.
Kapitalstruktur
Die finanzielle Lage von Smartbroker zeigt sich stabil und solide. Die Cash-Verrechnungskonten lagen im März 2025 bei 462 Mio. Euro, ein Indiz für eine robuste Liquiditätsposition. Gleichzeitig nimmt das Volumen der Wertpapierkredite kontinuierlich zu, was auf eine gestiegene Nachfrage nach margenstärkeren Produkten hinweist (28 Mio. Euro im März 2025). Das Unternehmen verfolgt eine nachhaltige Finanzpolitik mit Fokus auf profitablem Wachstum, niedriger Verschuldung und einer hohen Eigenkapitalquote, um langfristig Investitionen in Produktentwicklung und Marketing zu sichern.
Strategische Ausrichtung und Wachstumspotenziale
Die Wachstumsstrategie konzentriert sich auf die kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung des Smartbroker+-Produkts. Ein klarer Fokus liegt auf aktiven Tradern und Investoren, welche die Kombination aus niedrigen Gebühren und breiter Produktauswahl besonders schätzen. Die Plattform bietet Zugang zu mehr als 30 internationalen Handelsplätzen sowie umfangreiche Produktoptionen.

Das Unternehmen plant zudem, seine Marketingmaßnahmen auszubauen und durch Automatisierung effizienter zu gestalten, um die Kundenbasis schneller und kosteneffizienter zu erweitern. Ein weiterer strategischer Fokus liegt auf einer verbesserten Customer Experience, vor allem durch Optimierung des Onboarding-Prozesses und Ausbau von edukativen Angeboten wie Webinaren, Blogbeiträgen und Lernvideos.
Risiken und Herausforderungen
Smartbroker steht vor einigen kritischen Herausforderungen. Insbesondere das Onboarding neuer Kunden ist auch nach Einschätzung des Unternehmens noch nicht optimal. Dies schlägt sich direkt im ROI nieder, der derzeit bei über 18 Monaten pro Neukunde liegt und dringend verbessert werden muss. Zudem besteht noch großer Handlungsbedarf in der Automatisierung und Skalierung des Marketings.
Ein weiterer Risikofaktor sind potenzielle regulatorische Änderungen im Bereich Finanzdienstleistungen sowie die steigende Konkurrenz durch etablierte klassische Broker und innovative Neobroker, welche ihre Angebote stetig erweitern und verbessern.
Charttechnik und Bewertung
Nach dem deutlichen Absturz vom Hoch bei fast 30 Euro in 2021 auf ein Tief bei rund 5,70 Euro, das im August letzten Jahres letztmalig erreicht wurde, hat sich die Aktie von Smartbroker wieder deutlich positiv entwickeln können. Zwar gab es im Zuge der ganzen Zoll-Dramatik Anfang April einem nochmaligen scharfen Rücksetzer, der allerdings schnell ausgebügelt wurde. Insofern hat der derzeitige Aufwärtstrend in der laufenden Erholung weiterhin Bestand.
Hinsichtlich der Bewertung gibt es sicherlich noch einige Herausforderungen zu meistern. Da das Unternehmen aktuell noch keine Gewinne schreibt, gibt es auch kein nachvollziehbares KGV. Für das laufende Jahr rechnet man im Markt mit einem Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Buchwert vom rund 5,7 -fachen, was relativ teuer erscheint. Zumal auch für das Folgejahr mit dem 7–fachen wohl damit gerechnet wird, dass sich die die Profitabilität erst einmal nicht signifikant verbessern wird.

Wobei Smartbroker ja auch offen kommuniziert, dass man derzeit lieber Geld in die Neukundengewinnung stecken möchte als unbedingt netto in die Gewinnzone zu kommen. Immerhin: Beim operativen Cashflow rechnet der Analysten-Konsens damit, dass es im nächsten Jahr signifikant in die positive Zone gehen könnte.
Ausblick
Für das Jahr 2025 hat Smartbroker das klare Ziel gesetzt, den ROI pro Neukunde unter 18 Monate zu senken. Dazu werden umfangreiche Maßnahmen umgesetzt, wie eine Vereinfachung des Onboarding-Prozesses, verstärkte edukative Inhalte und gezielte Kommunikation basierend auf Echtzeit-Datenanalysen. Ein wesentlicher Baustein der Wachstumsstrategie ist die kontinuierliche technologische Weiterentwicklung durch ein inzwischen auf über 65 Mitarbeiter gewachsenes IT-Team. Diese Infrastruktur bildet die Basis für langfristige Produktinnovationen und eine verbesserte User Experience, mit der Smartbroker nachhaltig Marktanteile gewinnen will.
Fazit
Smartbroker kombiniert auf innovative Weise die Stärken klassischer und moderner Brokerage-Angebote und verfügt dadurch über erhebliches Marktpotenzial. Die dynamische Kundenentwicklung, das wachsende Handelsvolumen und die starke finanzielle Basis bieten ausgezeichnete Voraussetzungen für langfristiges Wachstum. Dennoch müssen bestehende Schwächen wie Onboarding und Marketing rasch behoben werden, um nachhaltig profitabel und konkurrenzfähig zu bleiben. Gelingt dies, könnte Smartbroker zu einem führenden Anbieter im Bereich Brokerage und Fintech werden.