Die Analysten haben heute ihre Einschätzungen zu mehreren deutschen Small- und Mid-Caps aktualisiert. Hier die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
INDUS Holding mit gemischten Quartalszahlen und stabiler Einstufung
NuWays bestätigt die Kaufempfehlung für INDUS Holding mit einem unveränderten Kursziel von 34 Euro. Die Q1-Zahlen fielen gemischt aus, wobei Umsatz und bereinigtes EBITA unter den Erwartungen lagen. Der Umsatz sank um 1,9 Prozent auf 402 Millionen Euro aufgrund des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds. Positiv entwickelte sich der Auftragseingang mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 455 Millionen Euro, was vor allem auf eine starke Nachfrage im Engineering-Segment zurückzuführen ist. Das bereinigte EBITA ging jedoch um 21 Prozent auf 24,9 Millionen Euro zurück, was einer Marge von 6,2 Prozent entspricht. Der Free Cashflow verschlechterte sich auf -23,6 Millionen Euro von zuvor 6,1 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2025 wurde die Prognose aufgrund von Exportkontrollen für Wolframverbindungen aus China gesenkt. Das Management rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 1,7 und 1,85 Milliarden Euro und einem bereinigten EBITA zwischen 130 und 165 Millionen Euro.
Deutsche Euroshop mit rückläufigen Ergebnissen
Baader Helvea stuft Deutsche Euroshop mit „Add“ und einem Kursziel von 21 Euro ein. Die Erstquartalszahlen bewegten sich im Einklang mit dem für das Gesamtjahr gegebenen Leitfaden. Die Mieteinnahmen lagen ungefähr auf Vorjahresniveau, während Betriebsergebnis (FFO) und Vorsteuerergebnis aufgrund höherer Finanzierungskosten zurückgingen. Kundenfrequenz und Mieterumsätze sanken im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 bzw. 0,4 Prozent, was auf die späten Osterferien zurückzuführen ist, die dieses Mal ins zweite Quartal fielen. Die Belegung verbesserte sich dank Investitionen und Modernisierungen. Die Prognosebereiche für 2025 wurden bestätigt und sehen eher stabile Mieteinnahmen und EBITDA vor, aber einen Rückgang bei Vorsteuer- und Betriebsergebnis von 8 bis 3 Prozent. Die Analysten schließen neben der Dividende für 2024 von 1,00 Euro je Aktie zusätzliche Ausschüttungen wie in den Jahren 2023/24 nicht aus.
Knaus Tabbert mit schwachen Auftaktzahlen
Baader Helvea attestiert Knaus Tabbert schwache Erstquartalszahlen im Zuge einer strategischen Neuausrichtung und stuft die Aktie mit „Add“ bei einem Kursziel von 15,80 Euro ein. Beim Wohnmobilanbieter belasteten vorübergehende Produktionskürzungen zur Unterstützung des Haldenverkaufs bei Händlern die Umsatzentwicklung. Diese Entwicklung sei mit einer Normalisierung der Nachfrage zusammengekommen, wodurch die Rentabilität erheblich beeinträchtigt wurde. Das Management erwarte, dass die Auswirkungen bereits umgesetzter Maßnahmen zur Anpassung der Kostenbasis im Laufe des Geschäftsjahres 2025 zu greifen beginnen. Die Gesellschaft verbuchte einen soliden freien Cashflow, der durch eine Reduzierung des Lagerbestands und geringere Investitionen gestärkt wurde. Gleichwohl bewegt sich die Nettoverschuldung weiterhin auf einem besorgniserregenden Niveau. Knaus Tabbert hat ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025 bestätigt und erwartet keine direkten Auswirkungen durch Zölle.
PVA Tepla operativ besser als gedacht
Jefferies hat die Einstufung für PVA Tepla von „Buy“ auf „Hold“ gesenkt, aber das Kursziel von 18 auf 19 Euro angehoben. Das EBIT im ersten Quartal habe die Erwartungen übertroffen und auch die Aufträge lagen leicht über den hauseigenen Schätzungen der Analysten. Eine gestiegene Bruttomarge half teilweise, höhere Investitionen abzufedern. Die Liquidität hat jedoch unter letzterem gelitten. Nach der Rally stufen die Analysten die Aktie ab. Auch wenn die Messtechnik weiterhin das Branchenwachstum anführen und PVA von zusätzlichen Kundenqualifikationen profitieren werde, sei diese Entwicklung für den Moment eingepreist. Die Analysten machen aktuell keinen Katalysator aus. Obwohl die Bewertung nicht besonders anspruchsvoll ausfalle, sollte zusätzliche makroökonomische Unsicherheit vorerst eine weitere Neubewertung bremsen.
Nachfrageschwäche bei Suss Microtec weitgehend eingepreist
Die UBS erhöht die Einstufung von Suss Microtec von „Sell“ auf „Neutral“ und hebt das Kursziel von 35,80 auf 40,00 Euro an. Bei Suss Microtec sei die sich eintrübende Lage allmählich eingepreist, begründen die Analysten ihre Hochstufung. Allerdings sehen sie die Gefahr, dass sich die Ertragslage im kommenden Jahr weiter abschwächt, weil die Nachfrage aus den Bereichen Chips on Wafer Sustrate (CoWoS) und HBM-Chips sowie aus China nachlasse. Das werde sich im laufenden Jahr in einem niedrigeren Auftragseingang niederschlagen, wobei aber der recht hohe Auftragsbestand die Belastung 2025 mindere.
Bei Cherry dürfte operative Entwicklung wieder im Fokus stehen
Montega nimmt die Beobachtung der Cherry-Aktie mit „Halten“ und einem Kursziel von 1,00 Euro wieder auf. Nachdem Cherry jüngst die erhoffte Einigung mit der UniCredit hinsichtlich der Kreditvereinbarung verkündet und zusätzlich mit dem Verkauf der Active Key GmbH den Grundstein für eine solide Finanzierung gelegt hat, dürften sich die Investoren nun wieder mehr auf die operative Performance fokussieren, erwarten die Analysten. Mit der erzielten Einigung zur Refinanzierung sei der zentrale Risikofaktor der kurzfristigen Rückzahlungsverpflichtungen abgewendet, der zusätzliche Verkauf des Geschäftsbereichs „Active Key“ stärke die Liquiditätsposition zudem substanziell. In Summe verbesserten beide Maßnahmen die Kapitalstruktur spürbar und schüfen Spielraum für die operative Neuausrichtung.