Der unabhängige Stromproduzent clearvise AG (DE000A1EWXA4) zeigt sich im ersten Quartal 2025 widerstandsfähig – trotz widriger Umstände. Mit einem Konzernumsatz von 9,2 Millionen Euro und einem bereinigten EBITDA von 5,6 Millionen Euro konnte das Unternehmen seine Position in einem herausfordernden Marktumfeld behaupten.
Vom Wind gebremst, von der Sonne beflügelt
Das erste Quartal 2025 war für den Spezialisten für erneuerbare Energien kein Spaziergang. Schwache Windverhältnisse in allen Märkten führten zu einem Rückgang der Stromproduktion um rund 9 Prozent auf 105,1 GWh im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Während die Windkraftanlagen schwächelten, konnten die Photovoltaikanlagen jedoch mit einem beeindruckenden Produktionsplus von 47 Prozent teilweise für Ausgleich sorgen – ein deutliches Zeichen für die Vorteile der Portfoliodiversifikation.
Bemerkenswert ist zudem die Entwicklung des operativen Cashflows, der um rund 33 Prozent auf 8,1 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Dies unterstreicht die solide finanzielle Basis des Unternehmens, die mit einer Eigenkapitalquote von etwa 41 Prozent zum 31. März 2025 zusätzlich abgesichert ist.
clearvise wächst strategisch weiter
Die Frankfurter setzen konsequent auf Wachstum und haben im Berichtszeitraum den französischen PV-Park „Chassiecq“ ans Netz genommen, wodurch die installierte Gesamtleistung auf über 350 MWp anstieg. Parallel dazu wurde mit dem Bau des Windparks „Weilrod 2″ (18,6 MWp) begonnen, dessen Inbetriebnahme für das dritte Quartal 2025 geplant ist.
Internationale Expansion im Fokus
Auch international expandiert clearvise gezielt: Mit dem italienischen Planungsbüro OPA United wurde eine Partnerschaft im Rahmen des clearPARTNERS-Programms geschlossen, um weitere Photovoltaikanlagen in Nord- und Mittelitalien zu entwickeln. Zusätzlich wurde im April der Kaufvertrag für das deutsche Agri-PV-Projekt „Triticum“ (16,75 MWp) unterzeichnet, das Anfang 2026 mit einem gesicherten 20-jährigen Einspeisetarif in Betrieb gehen soll.
Trotz der herausfordernden Bedingungen bestätigt der Vorstand die Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Eine Jahresstromproduktion zwischen 529 und 557 GWh, einen Umsatz zwischen 43,3 und 45,5 Millionen Euro sowie ein bereinigtes Konzern-EBITDA zwischen 27,1 und 29,2 Millionen Euro.
Die strategische Ausrichtung mit dem verstärkten Fokus auf Photovoltaik scheint sich auszuzahlen – sie macht das Unternehmen widerstandsfähiger gegen schwankende Windverhältnisse und könnte langfristig für stabilere Erträge sorgen. Anleger sollten die weitere Entwicklung der Diversifikationsstrategie und die Fortschritte bei den neuen Projekten genau im Auge behalten.