Die Kölner gehen in die Offensive. DEUTZ (DE0006305006) steigt als Lead-Investor in eine Finanzierungsrunde des Münchner Defense-Tech-Unternehmens ARX Robotics ein und schmiedet gleichzeitig eine strategische Partnerschaft. ARX entwickelt unbemannte Bodenfahrzeuge für militärische Zwecke, und DEUTZ soll künftig die Antriebe liefern. Eine Kooperation, die zeigt, wohin die Reise für den traditionsreichen Motorenhersteller geht.
Antriebe für unbemannte Kampfsysteme
Die Partnerschaft zielt darauf ab, DEUTZ-Antriebssysteme in die unbemannten Landfahrzeuge von ARX zu integrieren. Dabei geht es um batterieelektrische Antriebe sowie perspektivisch um kleinere Verbrenner- oder Hybridlösungen. Eine gemeinsame Schnittstelle soll die KI-gestützte Softwareplattform Mithra OS von ARX mit den DEUTZ-Motoren verbinden. Zusätzlich stellt DEUTZ über seine Bereiche Energy und NewTech mobile Energieinfrastruktur bereit – von Stromgeneratoren über Speicherlösungen bis hin zu Wechselbatterien. ARX bekommt zudem Zugang zum globalen Produktions- und Servicenetzwerk von DEUTZ, was bei Großaufträgen entscheidend sein kann.
DEUTZ positioniert sich im Verteidigungssektor
Für DEUTZ ist die Partnerschaft ein weiterer Schritt, um sich im wachsenden Markt unbemannter Verteidigungssysteme zu etablieren. Anfang September hatte das Unternehmen bereits SOBEK übernommen, einen führenden Antriebshersteller für Drohnen. CEO Sebastian Schulte betont, dass solche Partnerschaften nötig seien, um Europas Verteidigungsfähigkeit zu stärken. ARX wiederum profitiert von der industriellen Erfahrung und Lieferfähigkeit der Kölner. Die Systeme von ARX sind bereits bei mehreren europäischen Streitkräften im Einsatz, auch in der Ukraine.
Chancen und Risiken
Der Einstieg ins Verteidigungsgeschäft bietet DEUTZ neue Wachstumsperspektiven, birgt aber auch Unwägbarkeiten. Der Markt ist stark abhängig von politischen Entscheidungen und Verteidigungsbudgets. Zudem ist unklar, wie groß das tatsächliche Volumen der Partnerschaft ausfallen wird. Die Finanzierungsrunde von ARX ist noch nicht abgeschlossen, Details zum Investment bleiben unter Verschluss. Auch über die Verwendung der Antriebe in Kampfhandlungen dürfte kontrovers diskutiert werden.
Für DEUTZ eröffnet sich dennoch ein Zukunftsmarkt, der angesichts geopolitischer Spannungen wachsen dürfte. Ob sich die Investition auszahlt, wird die Zeit zeigen. Doch die strategische Stoßrichtung ist klar: DEUTZ will mehr sein als nur ein Motorenbauer für Bau- und Landmaschinen.







