Der österreichische Kran- und Hebetechnik-Spezialist Palfinger (ISIN: AT0000758305) hat in den ersten neun Monaten des Jahres bewiesen, dass das Unternehmen auch in einem herausfordernden Marktumfeld finanziell gut aufgestellt ist. Der Free Cashflow kletterte deutlich auf 54 Millionen Euro und liegt damit auf Kurs, das Jahresziel von über 100 Millionen Euro zu erreichen. Gleichzeitig verbesserte sich die Eigenkapitalquote spürbar auf über 41 Prozent.
Das sind Zahlen, die zeigen: Palfinger hat seine Hausaufgaben gemacht und die Bilanzstruktur deutlich gestärkt. Für Investoren ist das ein wichtiges Signal, denn eine solide Kapitalbasis schafft Handlungsspielraum für Investitionen und macht das Unternehmen widerstandsfähiger gegen Krisen.
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Regionale Entwicklungen verlaufen unterschiedlich
Die weltweiten Märkte entwickelten sich im bisherigen Jahresverlauf sehr unterschiedlich. Während Europa stabile Auftragseingänge verzeichnete, belasteten US-Zölle das Nordamerika-Geschäft. Besonders die im Sommer eingeführten Zölle nach Section 232 drückten auf Nachfrage und Profitabilität in den USA. Dafür lief es in Lateinamerika umso besser: Brasilien entwickelte sich dank starker Wirtschaftsdynamik zum Wachstumstreiber und erreichte Rekordniveau. Auch in Asien zeigte sich ein positives Bild, vor allem Indien entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Motor.
Der Marinebereich profitierte von einem attraktiven Marktumfeld und erzielte eine hohe Profitabilität. Diese regionale Diversifikation zahlt sich aus und federt Schwächen in einzelnen Märkten ab. CEO Andreas Klauser betonte die Wichtigkeit, flexibel zu agieren und Chancen dort zu nutzen, wo sie entstehen.
Strategische Weichenstellung mit Aktienverkauf
Im dritten Quartal verkaufte Palfinger eigene Aktien und erhöhte den Streubesitz auf 43,5 Prozent. Die Platzierung zu 35,40 Euro je Aktie brachte über 100 Millionen Euro ein. Dieses Geld fließt in strategische Wachstumsprojekte und den Ausbau des globalen Service- und Produktionsnetzes. Gleichzeitig verbesserte der Schritt die Bilanz weiter: Die Eigenkapitalquote stieg von 35 auf 41,3 Prozent, während die Nettofinanzverschuldung von 758,8 auf 577,2 Millionen Euro sank. Die höhere Liquidität der Aktie und die Verbesserung der Kennzahlen könnten mittelfristig eine Aufnahme in den österreichischen Leitindex ATX ermöglichen.
Neue Strategie zielt auf deutliches Wachstum
Mit der im Oktober vorgestellten Strategie 2030+ unter dem Motto „Reach Higher“ hat sich Palfinger ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen über drei Milliarden Euro Umsatz erreicht werden bei einer EBIT-Marge von 12 Prozent und einem ROCE von 15 Prozent. Das wäre eine deutliche Steigerung gegenüber heute. Der Fokus liegt auf Wachstumsregionen wie Nordamerika und Asien sowie dem Ausbau des margenstarken Servicegeschäfts.
Ausblick bleibt vorsichtig optimistisch
Für das Gesamtjahr 2025 zeigt sich Palfinger zuversichtlich, auch wenn die US-Zölle im dritten Quartal noch Nachwirkungen im vierten Quartal haben werden. Die erwartete Outputsteigerung in Europa soll den Ergebnisrückgang der ersten neun Monate weitgehend kompensieren. Das Unternehmen geht davon aus, das Jahr erfolgreich abzuschließen.







