Der E-Commerce-Spezialist The Platform Group AG (DE000A2QEFA1) zündet den nächsten Wachstumsturbo und korrigiert seine ohnehin ambitionierten Pläne für 2025 noch einmal kräftig nach oben. Das Düsseldorfer Software-Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 680 und 700 Millionen Euro – ein sattes Plus gegenüber der bisherigen Prognose von 590 bis 610 Millionen Euro.
The Platform Group wächst antizyklisch im schwachen Umfeld
Was steckt hinter diesem Optimismus? CEO Dr. Dominik Benner verweist auf „ein organisches Wachstum unserer Plattformen und Beteiligungen, das stärker als kalkuliert“ ausfällt. Das Geschäftsmodell des Unternehmens, das in 26 verschiedenen Branchen mit Plattformlösungen aktiv ist, scheint sich vom allgemeinen Markttrend abzukoppeln. Die steigende Zahl von Handelspartnern – mittlerweile über 16.000 – treibt das Wachstum unabhängig von der Branchenentwicklung.
Bemerkenswert ist auch die Entwicklung auf der Ergebnisseite: Das bereinigte EBITDA soll nun auf 47 bis 50 Millionen Euro klettern, nach bisher prognostizierten 40 bis 42 Millionen Euro. Das Warenvolumen (GMV) wird mit 1,3 Milliarden Euro erwartet – 100 Millionen Euro mehr als zuvor geplant.
All dies, während der Konzern seine Kosten „sehr genau im Blick“ behält, wie Benner betont. Die Strategie des Unternehmens, profitable Firmen zu akquirieren und zu integrieren, zahlt sich offenbar aus. Zudem scheint The Platform Group von den aktuellen „Zollthematiken“ kaum betroffen zu sein, die anderen E-Commerce-Unternehmen Kopfzerbrechen bereiten.
Mittelfristplanung ebenfalls nach oben geschraubt
Der Appetit des Plattform-Spezialisten scheint ungebremst: Auch die mittelfristigen Ziele für 2026 wurden nach oben korrigiert. Das Bruttowarenvolumen soll auf 1,6 Milliarden Euro steigen (bisher: 1,5 Milliarden Euro), der Umsatz auf mindestens 820 Millionen Euro (bisher: 700 Millionen Euro). Die bereinigte EBITDA-Marge soll weiterhin zwischen 7 und 10 Prozent liegen.
Trotz der erhöhten Akquisitionstätigkeit strebt das Unternehmen einen moderaten Verschuldungsgrad an – zwischen 1,5 und 2,3 soll er liegen. „Wir planen, in 2025 hinsichtlich der Verschuldung in unserer Guidance von 2,3 im Leverage zu liegen, dies trotz der erhöhten Akquisitionstätigkeit“, erklärt Benner.
Die Frage für Anleger: Ist dieses rasante Tempo nachhaltig oder droht der Plattform-Spezialist an seinen eigenen Ambitionen zu scheitern? Vorerst scheint The Platform Group auf einem beeindruckenden Wachstumspfad zu wandeln, der sich deutlich vom E-Commerce-Mainstream abhebt. Ein Wachstum von über 30 Prozent hält Benner für „ambitioniert, aber machbar“ – wir dürfen gespannt sein.