Das PEG, kurz für Price/Earnings to Growth Ratio oder auf Deutsch Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis, ist eine beliebte Kennzahl zur Bewertung von Wachstumsunternehmen. Während das bekannte KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) den Preis der Aktie in Relation zum Gewinn setzt, ergänzt das PEG den Blick um das erwartete Wachstum des Unternehmens. Gerade für junge oder wachstumsstarke Firmen bietet das PEG damit eine fundiertere Bewertungsmöglichkeit.
Wie berechnet man das PEG?
Die Berechnung des PEG ist recht einfach, benötigt jedoch die Wachstumsrate des Gewinns:
[
\text{PEG} = \frac{\text{KGV}}{\text{Gewinnwachstum in Prozent}}
]
Das PEG kombiniert also das KGV mit der erwarteten Gewinnwachstumsrate des Unternehmens. Ziel ist es, eine Kennzahl zu erhalten, die das zukünftige Potenzial des Unternehmens mit berücksichtigt.
Beispiel zur Berechnung des PEG:
Angenommen, eine Aktie hat ein KGV von 20 und das Unternehmen wird mit einem jährlichen Gewinnwachstum von 10 % bewertet.
[
\text{PEG} = \frac{20}{10} = 2
]
Ein PEG von 2 bedeutet, dass das Unternehmen ein höheres KGV aufweist, als das Gewinnwachstum rechtfertigen würde. Die Faustregel besagt, dass ein PEG von 1 als fair bewertet gilt, ein PEG unter 1 als günstig und ein PEG über 1 als potenziell überbewertet.
Wie kann man das PEG zur Bewertung einer Aktie nutzen?
Das PEG ermöglicht es, Wachstumsunternehmen gezielter zu bewerten und das KGV in Relation zur Wachstumserwartung zu setzen. Dies ist besonders relevant bei Unternehmen mit hohen KGVs, bei denen ein niedrigeres Wachstum das hohe KGV möglicherweise nicht rechtfertigen würde.
Beispiel zur Anwendung des PEG: Vergleich zweier Wachstumsaktien
Nehmen wir an, wir vergleichen Unternehmen A und Unternehmen B:
- Unternehmen A hat ein KGV von 30 und eine erwartete jährliche Wachstumsrate von 20 %. Das PEG wäre also:
[
\text{PEG} = \frac{30}{20} = 1,5
]
- Unternehmen B hat ein KGV von 40 und eine erwartete Wachstumsrate von 50 %. Das PEG wäre hier:
[
\text{PEG} = \frac{40}{50} = 0,8
]
In diesem Beispiel erscheint Unternehmen B trotz des höheren KGV attraktiver, da das PEG unter 1 liegt, was auf ein günstiges Verhältnis zwischen Preis und Wachstum hindeutet. Unternehmen A hingegen könnte als teurer bewertet gelten.
Wann ist das PEG besonders nützlich – und wann weniger?
Das PEG bietet eine weiterführende Analyse über das reine KGV hinaus, ist jedoch in einigen Szenarien besonders nützlich:
- Wachstumsunternehmen: Besonders bei stark wachsenden Tech-Unternehmen ist das PEG ein wertvolles Werkzeug. Hier hilft das PEG, den Fokus auf die Wachstumsaussichten zu legen, die das KGV nicht berücksichtigt.
- Langfristige Perspektive: Das PEG ist nützlich für Investoren, die Unternehmen langfristig halten wollen und dabei auf das zukünftige Wachstum setzen. Für kurzfristige Trading-Entscheidungen kann das PEG weniger relevant sein.
- Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlichen Wachstumsraten: Gerade im Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche mit stark unterschiedlichen Wachstumsraten kann das PEG helfen, das günstigere Verhältnis zwischen Preis und Wachstum zu erkennen.
Kritikpunkte am PEG
Obwohl das PEG eine nützliche Ergänzung zum KGV ist, gibt es auch Kritikpunkte:
- Abhängigkeit von Wachstumsprognosen: Das PEG basiert auf zukünftigen Wachstumsschätzungen, die oft ungenau sein können. Wenn das Wachstum niedriger als erwartet ausfällt, wird das PEG weniger aussagekräftig.
- Schwankungen bei zyklischen Unternehmen: Bei Unternehmen mit stark schwankendem Wachstum, wie etwa im Rohstoffsektor, kann das PEG stark variieren und zu verzerrten Bewertungen führen.
- Eingeschränkte Aussagekraft bei reifen Unternehmen: Für etablierte, langsam wachsende Unternehmen ist das PEG weniger geeignet, da das niedrige Wachstum oft ein hohes PEG signalisiert, ohne dass die Aktie tatsächlich überbewertet ist.
Fazit: PEG als ergänzende Kennzahl für Wachstumsinvestoren
Das PEG bietet eine wertvolle Ergänzung zum KGV und hilft besonders bei der Bewertung von Wachstumsunternehmen. Es erlaubt einen fundierteren Blick auf das Preis-Gewinn-Verhältnis in Relation zum erwarteten Wachstum. Wer langfristig investieren und Wachstumsunternehmen analysieren möchte, findet im PEG eine nützliche Kennzahl, sollte sich jedoch bewusst sein, dass es stets auf zukünftige Wachstumsprognosen angewiesen ist.