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Was nützt das Kurs-Cashflow-Verhältnis?

Januar 12, 2025
in Finanzakademie

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) ist eine Kennzahl, die vor allem den Cashflow eines Unternehmens im Verhältnis zum Aktienkurs betrachtet. Während das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) den Gewinn als Grundlage verwendet, setzt das KCV auf den Cashflow – also den tatsächlichen Geldfluss im Unternehmen. Das ist besonders für Anleger interessant, da der Cashflow oft eine verlässlichere Größe ist als der Gewinn, der durch verschiedene buchhalterische Faktoren beeinflusst werden kann.

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Wie berechnet man das Kurs-Cashflow-Verhältnis?

Die Berechnung des KCV ist ähnlich wie beim KGV, nur dass anstelle des Gewinns der Cashflow pro Aktie eingesetzt wird:

[
\text{KCV} = \frac{\text{Aktienkurs}}{\text{Cashflow pro Aktie}}
]

Der Cashflow kann aus der operativen Geschäftstätigkeit abgeleitet werden und zeigt, wie viel Geld dem Unternehmen tatsächlich zur Verfügung steht, um Verbindlichkeiten zu bedienen, Investitionen zu tätigen oder Dividenden auszuzahlen.

Beispiel:
Angenommen, eine Aktie eines Unternehmens notiert bei 50 Euro und das Unternehmen hat einen Cashflow pro Aktie von 10 Euro. Das KCV berechnet sich dann wie folgt:

[
\text{KCV} = \frac{50}{10} = 5
]

Das bedeutet, dass Investoren bereit sind, das Fünffache des Cashflows pro Aktie zu zahlen.

Wie kann man das Kurs-Cashflow-Verhältnis zur Aktienbewertung nutzen?

Das KCV kann Investoren helfen, den tatsächlichen Geldfluss eines Unternehmens zu bewerten und bietet eine alternative Perspektive zum KGV. Da der Cashflow oft weniger anfällig für bilanzielle Manipulationen ist, gilt das KCV als zuverlässige Kennzahl für die Stabilität und Liquidität eines Unternehmens.

Vergleich von Unternehmen mit dem Kurs-Cashflow-Verhältnis

Stellen wir uns zwei Unternehmen vor, Unternehmen A und Unternehmen B:

  • Unternehmen A hat ein KCV von 8, was bedeutet, dass Investoren das Achtfache des Cashflows pro Aktie zahlen.
  • Unternehmen B hingegen hat ein KCV von 12, was auf eine teurere Bewertung hindeutet.

Unternehmen A könnte daher für Investoren attraktiver erscheinen, da sie weniger für den Cashflow pro Aktie zahlen müssen. Es kann aber auch sein, dass Unternehmen B eine starke Marktposition oder höhere Wachstumschancen besitzt, was das höhere KCV rechtfertigt.

Wann ist das Kurs-Cashflow-Verhältnis besonders nützlich – und wann weniger?

Das KCV eignet sich besonders gut für Unternehmen, die in kapitalintensiven Branchen tätig sind, da der Cashflow hier oft eine verlässlichere Grundlage als der Gewinn bietet.

  1. Kapitalintensive Unternehmen: In Branchen wie dem Maschinenbau, der Rohstoffindustrie oder dem Immobiliensektor sind die Kapitalaufwendungen oft hoch. Hier kann das KCV helfen, einen klareren Blick auf die Liquidität und Cashflow-Stabilität zu bekommen.
  2. Unternehmen mit schwankendem Gewinn: Bei Unternehmen, deren Gewinne stark schwanken oder die buchhalterische Besonderheiten aufweisen, kann das KCV verlässlichere Einblicke geben. Der Cashflow zeigt, wie viel Geld tatsächlich „fließt“, unabhängig von bilanztechnischen Anpassungen.
  3. Vergleich innerhalb der Branche: Ähnlich wie das KGV kann das KCV bei Vergleichen innerhalb einer Branche genutzt werden, um zu sehen, welches Unternehmen günstig bewertet ist.

Kritikpunkte am Kurs-Cashflow-Verhältnis

Auch wenn das KCV eine nützliche Ergänzung zur Bewertung eines Unternehmens ist, gibt es einige Einschränkungen:

  • Cashflow-Variabilität: Nicht alle Cashflows sind gleich. Manche Unternehmen haben in einem Jahr besonders hohe Cashflows aufgrund von Einmaleffekten, die das KCV verfälschen können.
  • Vernachlässigung des zukünftigen Wachstums: Das KCV berücksichtigt nur den aktuellen Cashflow und sagt wenig über das Wachstumspotenzial des Unternehmens aus. Bei Wachstumsunternehmen ist daher das PEG (Preis-Gewinn-Wachstums-Verhältnis) oft aussagekräftiger.
  • Nicht branchenübergreifend anwendbar: Das KCV kann nur schwer branchenübergreifend verglichen werden, da verschiedene Branchen unterschiedliche Kapitalstrukturen und Cashflow-Generierungen aufweisen.

Fazit: Das Kurs-Cashflow-Verhältnis als nützliche Ergänzung

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis ist eine wertvolle Kennzahl, die besonders für kapitalintensive Branchen und Unternehmen mit schwankenden Gewinnen einen tieferen Einblick bietet. Es zeigt, wie viel Investoren bereit sind, für den tatsächlichen Cashflow zu zahlen, und bietet so eine alternative Sicht zur Bewertung eines Unternehmens. Dennoch ist es ratsam, das KCV immer im Zusammenhang mit weiteren Kennzahlen zu betrachten, um eine fundierte Investitionsentscheidung zu treffen.

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