Die Stimmung bei der Berentzen-Gruppe (DE0005201602) ist getrübt. Der Getränkehersteller aus Haselünne spürt die anhaltende Konsumzurückhaltung bei Spirituosen massiv. Nach neun Monaten steht erneut eine Prognoseanpassung an – und die Zahlen geben wenig Anlass für Optimismus.
Berentzen-Gruppe senkt Umsatzprognose
Die vorläufigen Zahlen für die ersten drei Quartale zeigen das Ausmaß der Probleme. Der Umsatz brach auf 119,4 Millionen Euro ein, nach 133,9 Millionen Euro im Vorjahr. Das normalisierte Betriebsergebnis (EBIT) halbierte sich nahezu von 7,6 auf 5,6 Millionen Euro. Auch das EBITDA sank deutlich von 14,1 auf 12,0 Millionen Euro. Diese Entwicklung zwingt das Management nun zur dritten Prognoseanpassung in diesem Jahr. Statt der zuletzt anvisierten 172 bis 178 Millionen Euro Umsatz erwartet Berentzen jetzt nur noch 165 bis 169 Millionen Euro.
Spirituosen-Segment unter Druck
Die Hauptursache liegt im Kerngeschäft. Deutsche Verbraucher kaufen weiterhin zurückhaltend bei Spirituosen ein, und das trifft Berentzen hart. Hinzu kommen strukturelle Belastungen. Der Verkauf des Standorts Grüneberg im Oktober 2024 und die Neugestaltung eines Konzessionsgeschäfts im Bereich Alkoholfreie Getränke drücken zusätzlich auf die Erlöse. Das dritte Quartal brachte zwar beim Ergebnis eine Stabilisierung gegenüber dem Vorjahr, doch beim Umsatz blieb auch diese Periode hinter den Erwartungen zurück.
Ergebnisprognose bleibt stabil
Einen kleinen Lichtblick gibt es dennoch. Die Prognose für das operative Ergebnis bleibt unverändert. Berentzen rechnet weiterhin mit einem EBIT zwischen 8,0 und 9,5 Millionen Euro sowie einem EBITDA von 16,9 bis 18,4 Millionen Euro. Das deutet darauf hin, dass das Kostenmanagement funktioniert und sich die verbesserte Rohertragsmarge auszahlt.
Durststrecke noch nicht vorbei
Für Anleger bleibt die Berentzen-Aktie ein schwieriges Investment. Solange die Konsumstimmung bei Spirituosen nicht dreht, wird das Unternehmen weiter zu kämpfen haben. Die endgültigen Zahlen werden am 23. Oktober mit dem Zwischenbericht veröffentlicht. Erst dann lässt sich besser einschätzen, ob die Talsohle wirklich erreicht ist.







