Die Blue Cap AG (DE000A0JM2M1) steht vor möglichen Veränderungen in ihrer Aktionärsstruktur. Der sich in Liquidation befindende Großaktionär PartnerFonds AG („PartnerFonds“) hat der Münchner Beteiligungsgesellschaft seine Pläne mitgeteilt, künftig den Tausch von PartnerFonds-Anteilen in Blue Cap-Aktien zu ermöglichen. Mit einem Anteil von 27,1 Prozent am Grundkapital ist PartnerFonds aktuell der mit Abstand größte Einzelaktionär der Blue Cap – umso bedeutsamer sind die nun angekündigten Pläne für die künftige Aktionärsstruktur.
Schrittweise Verwertung des Blue Cap-Aktienpakets
Basis für den geplanten Aktientausch soll der Verkehrswert der Blue Cap-Aktie bilden. Die notwendigen gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen für das Aktientauschangebot sollen auf der Hauptversammlung von PartnerFonds am 2. Juni 2025 zur Abstimmung gestellt werden. Einer Umsetzung müssen zunächst die Aktionäre in den entsprechenden Tagesordnungspunkten zustimmen, zudem ist der Ablauf einer gesetzlichen Sperrfrist sowie die Bewertung durch einen externen Gutachter erforderlich.
Diese von PartnerFonds initiierte Maßnahme ist ein weiterer Schritt in dessen Verwertungsprozess. Gleichzeitig unterstreicht PartnerFonds damit sein mehrfach kommuniziertes Ziel, die Beteiligung an der Blue Cap kursschonend zu veräußern – eine gute Nachricht für bestehende Aktionäre, die keine plötzlichen Kurseinbrüche durch Großverkäufe befürchten müssen.
Blue Cap bleibt von stabilen Ankeraktionären getragen
Neben PartnerFonds verfügt Blue Cap über drei weitere langfristig orientierte Ankeraktionäre, die zusammen fast 40 Prozent der Anteile halten: Die JotWe GmbH (15,2%), die Kreissparkasse Biberach (13,6%) und die Schüchl GmbH (10,5%). Diese stabile Aktionärsstruktur bietet dem Unternehmen auch in Zukunft die nötige Ruhe für seine operative Entwicklung und strategische Ausrichtung.
Dr. Henning von Kottwitz, CEO der Blue Cap, kommentiert die Pläne positiv: „Die durch PartnerFonds angestoßenen Schritte sind auch für die Blue Cap ein positives Signal. Sie eröffnen zudem die Chance, den Kreis unserer Aktionäre zu erweitern. Mit unseren drei langfristig orientierten Ankeraktionären bleibt unsere Aktionärsstruktur dabei stabil.“
Geschäftsmodell mit Potenzial für Value-Investoren
Die 2006 gegründete Blue Cap AG hat sich als Beteiligungsgesellschaft auf den Erwerb mittelständischer Unternehmen aus dem B2B-Bereich in Sondersituationen spezialisiert. Die akquirierten Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der DACH-Region, erwirtschaften Umsätze zwischen 20 und 200 Millionen Euro und verfügen über ein nachhaltig stabiles Kerngeschäft.
Aktuell hält Blue Cap mehrheitliche Anteile an sechs Unternehmen aus den Branchen Klebstoff- und Kunststofftechnik, Life Sciences und Business Services. Der Konzern beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Das Geschäftsmodell zielt darauf ab, die erworbenen Unternehmen in ihrer unternehmerischen Entwicklung zu begleiten, um sie später gewinnbringend zu verkaufen.
Der geplante Aktientausch könnte nicht nur die Aktionärsstruktur diversifizieren, sondern auch die Handelsliquidität der im Scale-Segment notierten Aktie verbessern. Für Value-Investoren, die auf der Suche nach unterbewerteten Nebenwerten mit stabiler Geschäftsentwicklung sind, bleibt Blue Cap ein interessanter Kandidat auf der Watchlist.