Die BRAIN Biotech AG (DE0005203947) kämpft mit einem schwierigen Marktumfeld. Im ersten Halbjahr 2024/25 ging der Umsatz um 7,2 Prozent auf 25,2 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen spürt die Auswirkungen der wirtschaftlichen Abkühlung deutlich.
Zwei unterschiedliche Entwicklungen
Das Kernsegment BRAINBiocatalysts zeigte mit einem leichten Wachstum von 0,9 Prozent auf 22,7 Millionen Euro Stabilität. Hier macht sich die Fokussierung auf Enzyme und Mikroorganismen bezahlt. Allerdings blieb die Entwicklung unter den ursprünglichen Erwartungen.
Anders im Segment BRAINBioIncubator: Hier brachen die Umsätze um 2,3 Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro ein. Der Grund liegt in einer hohen Vergleichsbasis – im Vorjahr hatte eine Meilensteinzahlung für den Pharma-Wirkstoff Deucrictibant 1,5 Millionen Euro gebracht.
BRAIN Biotech kämpft mit Verzögerungen
Zusätzlich verzögern sich Abschlüsse von Neuverträgen in Tailor-Made-Solutions-Projekten. Das eingetrübte wirtschaftliche Umfeld macht Dienstleistern in forschungsintensiven Bereichen zu schaffen. Unternehmen halten sich bei Forschungsinvestitionen zurück.
Positiv ist die starke Liquiditätsposition von 14,9 Millionen Euro. Das gibt dem Unternehmen Zeit für die Optimierung. CEO Adriaan Moelker setzt auf Kostensenkungen und die Schaffung von Grundlagen für beschleunigtes Wachstum.
Das Unternehmen hat seine Prognose bereits nach unten angepasst. Für das Kernsegment wird nun nur noch ein Umsatz um das Vorjahresniveau erwartet. Die Herausforderung liegt darin, die technologische Führerschaft in nachhaltige Geschäftserfolge umzumünzen.
Internationalisierung als Chance
Die internationale Aufstellung mit Produktionsanlagen in Großbritannien, Kontinentaleuropa und den USA bietet dennoch Chancen. Sobald sich das wirtschaftliche Umfeld aufhellt, könnte BRAIN von seiner breiten Basis profitieren. Die Fokussierung auf nachhaltige biologische Lösungen trifft den Zeitgeist der Industrie.
Entscheidend wird die Fähigkeit sein, neue Verträge abzuschließen und die Kostenbasis zu optimieren. Mit rund 300 Mitarbeitern und der Expertise in Spezialenzymen hat das Unternehmen die technischen Voraussetzungen. Nun muss die Marktbearbeitung wieder Fahrt aufnehmen.