Die Deutsche Konsum REIT-AG (DE000A14KRD3) kämpft um ihr Überleben. Mit einer Sanierungskapitalerhöhung zu einem Bezugspreis von zwei Euro soll das angeschlagene Immobilienunternehmen stabilisiert werden. Doch kann dieser Plan tatsächlich die Wende bringen oder ist es nur ein weiterer Versuch, Zeit zu gewinnen?
Versorgungsanstalt steigt massiv ein
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) wird zur Rettung des Unternehmens herangezogen. Als Sacheinlage sollen Forderungen von mindestens 86 Millionen Euro, hauptsächlich aus besicherten Namensschuldverschreibungen, eingebracht werden. Diese Konstruktion ist clever: Die VBL wandelt ihre Kredite in Eigenkapital um und wird dadurch zum Großaktionär.
Allerdings müssen noch verschiedene Hürden genommen werden. Eine BaFin-Befreiung von der Pflichtangebotspflicht ist nötig, falls die VBL die Kontrolle übernimmt. Auch eine Kartellfreigabe und ein positives Sanierungsgutachten von FTI-Andersch stehen aus.
Deutsche Konsum REIT setzt auf weniger Verkäufe
Sollte die Kapitalerhöhung gelingen, hätte das weitreichende Folgen. Die bisher geplanten Objektverkäufe im Volumen von 350 bis 450 Millionen Euro bis Ende 2027 wären dann nicht mehr in diesem Umfang nötig. Das würde dem Unternehmen mehr Flexibilität geben und den Verkaufsdruck reduzieren.
Gerade in schwierigen Marktphasen müssen Immobilienunternehmen oft unter Wert verkaufen. Wenn Deutsche Konsum REIT mehr Zeit gewinnt, könnte es bessere Preise erzielen oder sogar einzelne Objekte behalten.
Die Zeit drängt
Bis Ende August 2025 sollen die Sanierungsverhandlungen abgeschlossen sein. Die außerordentliche Hauptversammlung ist für Mitte September geplant. Diese straffen Zeitpläne zeigen, wie angespannt die Lage ist. Jeder weitere Monat kostet Geld und Vertrauen.
Die Gesellschaft hat noch nicht abschließend bewertet, wie sich die Kapitalerhöhung auf die Sanierungsplanung auswirkt. Klar ist nur: Die Finanzkennzahlen würden sich verbessern. Das ist angesichts der aktuellen Probleme bereits ein wichtiger Schritt.
Risiken bleiben hoch
Trotz der geplanten Rettungsmaßnahmen bleibt Deutsche Konsum REIT ein hochriskantes Investment. Der Immobilienmarkt kämpft mit steigenden Zinsen und schwächerer Nachfrage. Handelsimmobilien, auf die sich das Unternehmen spezialisiert hat, stehen unter besonderem Druck.
Die Sanierungsvereinbarung zeigt zwar, dass es noch Vertrauen in das Geschäftsmodell gibt. Doch ob die VBL als neuer Großaktionär die nötige Expertise und den langen Atem mitbringt, bleibt abzuwarten. Für bestehende Aktionäre bedeutet die massive Verwässerung einen herben Verlust. Der Kampf ums Überleben ist noch lange nicht gewonnen.