Die CENIT AG (DE0005407100) befindet sich in einer spannenden Entwicklungsphase. Nach Jahren des akquisitionsgetriebenen Wachstums legt der Beratungs- und Softwarespezialist für die Optimierung von Geschäftsprozessen nun eine strategische Pause ein – um gestärkt zurückzukommen. Die auf Nebenwerte spezialisierte GBC AG hat den CAD/CAM/BIM-Spezialisten genauer unter die Lupe genommen.
Solides Umsatzwachstum trotz herausforderndem Umfeld
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 erzielte CENIT mit Umsatzerlösen von 207,33 Millionen Euro (Vorjahr: 184,72 Millionen Euro) einen sichtbaren Umsatzsprung von 12,2 Prozent. Damit wurde die im Oktober angepasste Guidance, die Umsatzerlöse von 205 bis 210 Millionen Euro in Aussicht stellte, voll erfüllt.
Bemerkenswert ist, dass nicht nur die Akquisitionen zum Wachstum beitrugen: Die erstmalige Einbeziehung der 2024 erworbenen Unternehmen CCE und Analysis Prime war für Umsatzerlöse in Höhe von 12,95 Millionen Euro verantwortlich, so dass die Gesellschaft ein organisches Umsatzwachstum von 5,2 Prozent ausweist – leicht über dem internen Ziel von mindestens 5,0 Prozent.
Herausforderungen auf dem Weg zur Profitabilität
Weniger erfreulich entwickelte sich das EBIT, das um 19,9 Prozent auf 7,38 Millionen Euro (Vorjahr: 9,22 Millionen Euro) zurückging. Neben M&A-bedingten Nebenkosten in Höhe von 1,12 Millionen Euro machten sich vor allem die höheren PPA-Abschreibungen aus den letzten Akquisitionen bemerkbar.
Das Nachsteuerergebnis rutschte sogar ins Minus auf -1,94 Millionen Euro (Vorjahr: 4,50 Millionen Euro). Diese Entwicklung ist jedoch ausschließlich auf außerordentliche Abschreibungen auf Finanzinstrumente in Höhe von 5,60 Millionen Euro zurückzuführen, darunter die vollständige Abschreibung einer Finanzbeteiligung (ASCon).
2025 als Übergangsjahr – danach deutliche Ergebnissteigerungen
Das CENIT-Management erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein Übergangsjahr ohne weitere Akquisitionen, in dem sich das Unternehmen auf interne Prozesse und Effizienzsteigerungen konzentriert. Mit der erstmaligen ganzjährigen Einbeziehung von Analysis Prime soll der Konzernumsatz auf 229 bis 234 Millionen Euro steigen.
Die für 2025 geplanten Restrukturierungsmaßnahmen werden mit Sonderaufwendungen in Höhe von rund 4,0 Millionen Euro verbunden sein. Im Nachgang sollen ab 2026 jedoch deutliche Ergebnissteigerungen realisiert werden, mit einem Einspareffekt von etwa 5,0 Millionen Euro.
GBC-Bewertung: Kursziel 19,00 Euro und Kaufempfehlung
Das Analystenteam um Cosmin Filker und Marcel Goldmann bestätigt sein DCF-Bewertungsergebnis von 19,00 Euro je Aktie. Damit liegt das Kursziel mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Börsenkurs von rund 8,08 Euro. Entsprechend vergeben die Analysten weiterhin das Rating „KAUFEN“.