Die Analysten haben heute ihre Einschätzungen zu mehreren deutschen Small- und Mid-Caps aktualisiert. Hier die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
Brockhaus mit enttäuschenden Q1-Zahlen
Montega bestätigt die Kaufempfehlung für Brockhaus Technologies AG mit einem Kursziel von 31,00 Euro (zuvor: 44,00 Euro). Die vorläufigen Q1-Zahlen lagen erheblich unter den Erwartungen der Analysten. Dabei enttäuschten primär die Absatzzahlen bei Bikeleasing, die trotz schwacher Vergleichswerte 20% unter Vorjahr lagen und auf Marktanteilsverluste hindeuten. Weiter gehen die Analysten davon aus, dass das Re-Sale-Geschäft aufgrund von niedrigen Gebrauchtmarktpreisen und weiteren Wertberichtigungen underperformt und einen negativen Rohertrag beigesteuert hat. Auch bei IHSE lag das EBITDA mit 0,3 Mio. Euro deutlich unter den Erwartungen von 2,0 Mio. Euro, trotz eines zum Jahreswechsel bestehenden Backlogs von 12,2 Mio. Euro. Darüber hinaus halten die Prüfungen von KPMG an.
Indus dürfte vom Konjunkturpaket profitieren
Oddo BHF bestätigt die Einstufung „Neutral“ für die Indus Holding und erhöht das Kursziel auf 24,00 Euro (zuvor: 22,00 Euro). Das Unternehmen hat seine Prognosen für 2025 wegen Lieferkettenproblemen im Zusammenhang mit Tungsten aufgrund strengerer chinesischer Kontrollen gesenkt, doch sind die Analysten zuversichtlich, dass Indus im zweiten Halbjahr aufholen kann. Das Unternehmen dürfte längerfristig vom deutschen Infrastrukturpaket profitieren, erwarten die Analysten.
Fraport enttäuscht mit Fluggastaufkommen
Oddo BHF hat die Einstufung für Fraport von „Outperform“ auf „Neutral“ gesenkt und das Kursziel von 61 auf 63 Euro erhöht. Laut den Analysten hat der Flughafen Frankfurt einen schwachen Start ins Jahr 2025 verbucht. Das Passagieraufkommen sei im ersten Quartal um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Damit seien nur 83,9 Prozent der Passagierzahlen von 2019 (und damit vor der Pandemie) erreicht worden. Obwohl das Unternehmen bereits vor einem schwachen Jahresbeginn gewarnt habe, enttäusche die Leistung im ersten Quartal.
Gesco kommt gut durch schwieriges Quartal
Gesco hat im ersten Quartal die Erwartungen von Baader Helvea leicht übertroffen. Die Analysten räumen ein, dass es ein schwieriges Quartal war, das sich durch konjunkturelle Unsicherheit ausgezeichnet habe. Der Auftragseingang habe sich auf dem Vorjahresniveau gehalten; die Book-to-Bill-Ratio habe 1,09 betragen. Der Umsatz sei auf bereinigter Basis um 6 Prozent gestiegen und habe die Baader-Schätzung um 2 Prozent übertroffen. Die Analysten sehen den – bestätigten – Ausblick als vorsichtig optimistisch an. Das Unternehmen dürfte die Jahresziele erreichen, so das Fazit der Analysten. Die Einstufung lautet „Buy“ mit einem Kursziel von 22,00 Euro.
Westwing mit planmäßigem Q1
NuWays bestätigt die Kaufempfehlung für Westwing Group SE mit einem unveränderten Kursziel von 18,00 Euro. Die Umsatzentwicklung verlief wie erwartet flach aufgrund einer strategischen Sortimentsänderung. Der Bruttowarenwert (GMV) sank um 5% auf 119 Mio. Euro und der Umsatz ging um 1% auf 108 Mio. Euro zurück, hauptsächlich aufgrund von Westwings Strategiewechsel hin zu einem hochwertigeren Produktsortiment. Das bereinigte EBITDA stieg hingegen um 44% auf 9,1 Mio. Euro, was einer um 2,7 Prozentpunkte höheren Marge von 8,5% entspricht.
ecotel mit positiver Ertragsentwicklung
Sphene Capital bestätigt die Kaufempfehlung für ecotel communication ag mit einem Kursziel von 34,20 Euro (bisher: 35,80 Euro). Die Ertragsentwicklung von ecotel ist weiterhin von Investitionen in die Akquisition neuer Großkunden geprägt, profitiert aber zugleich von der Verschiebung des Umsatz-Mix in das hochmargige Segment Geschäftskunden. Bei den Erlösen kam es mit 28,6 Mio. Euro (Vj.: 28,1 Mio. Euro) zu einem Zuwachs um 1,5%, im operativen EBITDA mit 9,5 Mio. Euro (Vj.: 9,0 Mio. Euro) um 5,7%. Die operative EBITDA-Marge stieg im ersten Quartal 2025 damit um knapp 40 Basispunkte auf nunmehr 6,7% (Vj.: 6,3%) an.
Branicks generiert Barmittel durch Verkäufe mit hohen Abschlägen
Metzler bestätigt die Einstufung „Sell“ für Branicks und senkt das Kursziel auf 1,70 Euro (zuvor: 1,80 Euro). Der Kassenbestand von Branicks habe sich Ende März auf 105 Millionen Euro belaufen, von denen 66 Millionen Euro gebunden gewesen seien. Da im Juni und Juli Schuldscheine im Gesamtwert von 179 Millionen Euro fällig würden, seien die Analysten der Ansicht, dass Branicks weitere Veräußerungen tätigen müsse, um Barmittel zu generieren. Aus dem Erstquartalsbericht leiten die Analysten einen Verkaufspreis ab, der etwa 20 Prozent unter dem Buchwert liege. Branicks scheine also weiterhin Barmittel durch Verkäufe mit hohen Abschlägen zu generieren.