Die Analysten haben heute ihre Einschätzungen zu mehreren deutschen Small- und Mid-Caps aktualisiert. Hier die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
GSC Research empfiehlt ORBIS als Kauf mit erhöhtem Kursziel
GSC Research hat die Einstufung für ORBIS SE auf „Kaufen“ mit einem erhöhten Kursziel von 11,20 Euro bestätigt. Die Analysten heben die stabile operative Entwicklung im schwierigen Umfeld des Geschäftsjahres 2024 hervor, wobei besonders das Auslandsgeschäft positiv verlief. Das Management will künftig den Fokus noch stärker auf ausländische Märkte richten. Die zum Jahresende ausgewiesene Netto-Cash-Position sowie die eigenen Anteilsscheine machen aktuell einen Wert von 1,85 Euro je im Umlauf befindlicher Aktie aus und decken damit bereits mehr als 30 Prozent der derzeitigen Marktkapitalisierung ab. Die Experten sehen für ORBIS hervorragende Wachstumschancen durch den anhaltenden Digitalisierungstrend.
Montega bestätigt Kaufempfehlung für YOC
Montega hat die Kaufempfehlung für YOC mit einem unveränderten Kursziel von 24,00 Euro bekräftigt. Die Analysten zeigen sich von den soliden Zahlen für 2024 überzeugt, auch wenn die Umsatzsteigerung von 14 Prozent auf 35,0 Millionen Euro nur den unteren Rand der im Dezember reduzierten Zielspanne erreichte. Das EBITDA verbesserte sich trotz Anlaufkosten für die Expansion nach Schweden um 18 Prozent auf 5,2 Millionen Euro. Für 2025 erwartet YOC einen Umsatzanstieg auf 39,0 bis 41,0 Millionen Euro (plus 11-17 Prozent). Neue Wachstumsimpulse sollen durch KI-basierte Lösungen und die Internationalisierung entstehen, wobei bereits 25 Prozent des Umsatzes im vierten Quartal über KI-optimierte Produktlösungen generiert wurden.
RBC bestätigt MTU als Kauf, senkt aber Kursziel
Die RBC bescheinigt MTU Aero Engines solide Erstquartalszahlen und bestätigt die Einstufung „Buy“, senkt jedoch das Kursziel von 430 auf 400 Euro. Das bereinigte EBIT liegt laut den Analysten 16 Prozent über den Konsenserwartungen, getrieben durch starkes Wachstum des Bereichs MRO und eine etwa 400 Basispunkte höhere Marge bei OEM als erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahres-EBIT und den freien Cashflow wird beibehalten, obwohl die Wechselkursannahmen beim Euro auf 1,10 Dollar gesenkt wurden. Die Kurszielsenkung erfolgt aufgrund der Wechselkursrevisionen, jedoch bleibt der Flugzeugtriebwerkshersteller im zivilen Bereich die erste Wahl der Analysten.
MWB startet Leifheit-Bewertung mit Kaufempfehlung
MWB nimmt die Bewertung von Leifheit mit „Buy“ und einem Kursziel von 30 Euro auf. Die Analysten sehen Vorteile in der starken Marke, langfristigen Einzelhandelsbeziehungen und einem gut entwickelten Vertriebsnetz. Leifheit habe sich an Einzelhandelstrends angepasst und seine E-Commerce-Präsenz ausgebaut. Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung hätten zu erheblichen Verbesserungen der Brutto- und Betriebsmargen geführt. Das Unternehmen nutzt seinen konstant starken freien Cashflow für eine stetig steigende Dividende mit einer aktuellen Rendite von etwa 6 Prozent und ist gut positioniert für eine Expansion in ausgewählte europäische Märkte.
MWB stuft Knorr-Bremse auf Hold hoch
MWB hat Knorr-Bremse von „Sell“ auf „Hold“ hochgestuft und das Kursziel leicht von 79 auf 80 Euro angehoben. Die vorläufigen Ergebnisse für das erste Quartal zeigten ein uneinheitliches Bild, jedoch mit starker operativer Dynamik. Der Auftragseingang lag mit 2,376 Milliarden Euro deutlich über den Erwartungen, angetrieben durch eine solide Nachfrage in der Bahndivision und ein starkes Lkw-Geschäft in Europa. Umsatz und operatives EBIT verfehlten dagegen leicht den Konsens. Trotzdem vermeldete das Unternehmen eine bemerkenswerte Verbesserung des freien Cashflows, unterstützt durch eine Steuerrückerstattung in Höhe von 45 Millionen Euro.
DZ Bank senkt Hornbach auf Halten
Die DZ Bank hat Hornbach von „Kaufen“ auf „Halten“ herabgestuft, erhöht jedoch gleichzeitig das Kursziel von 92 auf 97 Euro. Die Analysten halten es für schwer abschätzbar, inwieweit sich die Nachfragedynamik bei größeren Renovierungsprojekten beschleunigt und ob die Verbraucher wieder mehr Gelegenheitskäufe tätigen werden. Sie wären nicht überrascht, wenn der erste Ausblick des Managements auf das neue Geschäftsjahr sehr vorsichtig ausfällt. Vor diesem Hintergrund wird das Aufwärtspotenzial für die Konsensgewinnschätzungen sowie den in jüngster Vergangenheit stark gestiegenen Aktienkurs vorerst als limitiert eingestuft. Mittel- und langfristig bleiben die Analysten weiterhin von der „Hornbach-Story“ überzeugt.
JP Morgan sieht DWS-Gewinnziel 2025 gefährdet
JP Morgan bewertet die DWS-Aktie weiterhin mit „Overweight“ und einem Kursziel von 51,90 Euro, stuft die Erstquartalszahlen jedoch als enttäuschend ein. Die Analysten sehen das Ziel eines Ergebnisses je Aktie von 4,50 Euro für dieses Jahr schwinden. Bei der Aufwand-Ertrags-Relation habe das Unternehmen zwar den Ausblick bestätigt, weise aber darauf hin, dass sich die geplante bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation von unter 59 Prozent in eine unbereinigte Quote von unter 61,5 Prozent übersetze. Das deutet laut den Analysten auf potenzielle Einmaleffekte hin, die weder sie noch der Konsens erwartet hatten.