Die Analysten haben heute ihre Einschätzungen zu mehreren deutschen Small- und Mid-Caps aktualisiert. Hier die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
q.beyond mit weiteren Profitabilitätsverbesserungen erwartet
NuWays bestätigt die Kaufempfehlung für q.beyond mit einem Kursziel von 1,30 Euro. Für den kommenden Dienstag erwarten die Analysten einen Q1-Bericht, der weitere Verbesserungen auf der Ergebnisseite zeigen soll. Der Umsatz dürfte zwar leicht um 1,4 Prozent auf 46,5 Millionen Euro zurückgehen, dies sei jedoch ausschließlich auf IFRS-15-Bilanzierungseffekte zurückzuführen. Bereinigt um diesen Effekt wird ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Das EBITDA soll stark um 27,6 Prozent auf 2,5 Millionen Euro steigen, was einer Marge von 5,5 Prozent entspricht. Haupttreiber dürften eine verbesserte Near- und Offshoring-Quote sein, die das Management bis Ende 2025 auf 20 Prozent anheben will. Mit 30 Millionen Euro Netto-Cash sei das Unternehmen zudem gut für anorganisches Wachstum aufgestellt.
Ströer überzeugt nicht in allen Punkten
Warburg bestätigt die Kaufempfehlung für Ströer mit einem Kursziel von 75,00 Euro. Die Erstquartalszahlen zeigten kein einheitliches Bild. Das Geschäft mit Außenwerbung (OoH) habe abermals deutliche Marktanteile gewonnen, obwohl der deutsche Werbemarkt laut Nielsen-Daten um 1 Prozent geschrumpft sei. Der Markt für Onlinemarketing in Deutschland sei sogar um 10 Prozent zurückgegangen, worunter die Ströer-Sparte Digital & Dialog zu leiden gehabt habe. Die Steigerung des T-Online-Umsatzes sei unter diesen Bedingungen als starke Leistung zu werten. Für das zweite Quartal stellt Ströer ein OoH-Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht, was angesichts der hohen Vergleichsbasis des Vorjahres durch die Fußball-Europameisterschaft eine solide Entwicklung wäre. Für das zweite Halbjahr erwartet Ströer eine Beschleunigung des Umsatzwachstums.
GFT enttäuscht auf der Ertragsseite
Warburg behält die Kaufempfehlung für GFT mit einem Kursziel von 36 Euro bei. Die Erstquartalszahlen hätten zwar den Erwartungen entsprochen, jedoch seien die Gewinnkennziffern schwächer ausgefallen. Trotz des Umsatzwachstums sei das EBIT um 15 Prozent und das neu definierte bereinigte EBIT um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Rückgang sei auf höhere Investitionen in zukünftiges Wachstum zurückzuführen – aber auch auf gestiegene Sozialabgaben, geringere F&E-Subventionen in mehreren Märkten und anhaltende Herausforderungen in Großbritannien und bei der Software Solutions GmbH. Strukturelle Transformationsinitiativen würden umgesetzt, um diese Probleme anzugehen.
Koenig & Bauer mit Hochstufung trotz schwacher Zahlen
Montega stuft Koenig & Bauer von „Halten“ auf „Kaufen“ hoch und bestätigt das Kursziel von 17 Euro. Wenngleich die Zahlen ergebnisseitig noch keine Euphorie versprühten, deuteten die starke Auftragslage und die Aussagen des Managements auf eine spürbare Verbesserung in den nächsten Quartalen hin. Vor diesem Hintergrund erscheine den Analysten der signifikante Kursrücksetzer infolge der Ergebnisse für das erste Quartal überzogen.
Berentzen mit stabilem Jahresauftakt
Montega bestätigt die Kaufempfehlung für die Berentzen-Gruppe mit einem Kursziel von 10,00 Euro. Das Unternehmen ist solide ins neue Geschäftsjahr gestartet. Zwar lag der Konzernumsatz in Q1 mit 39,0 Millionen Euro um 4,7 Prozent unter dem Vorjahreswert, allerdings war dieser Rückgang auf zwei Sondereffekte zurückzuführen: Zum einen entfielen Erlöse in Höhe von 1,85 Millionen Euro infolge des Verkaufs des Produktionsstandorts Grüneberg, zum anderen war Q1/24 durch den frühzeitigen Ostertermin umsatzseitig begünstigt. Die EBITDA-Marge konnte auf 8,1 Prozent (Q1/24: 7,9 Prozent) gesteigert werden. Besonders erfreulich entwickelte sich die Fokusmarke Berentzen mit einem Umsatzanstieg von 10,5 Prozent, während die zweite große Spirituosenmarke Puschkin einen Umsatzrückgang von 8,6 Prozent hinnehmen musste. Im Segment alkoholfreie Getränke konnte die Fokusmarke Mio Mio mit einem deutlichen Umsatzwachstum von 8,7 Prozent auf 5,1 Millionen Euro überzeugen.
Wacker Neuson startet schwach ins Jahr
Metzler bestätigt die Halte-Empfehlung für Wacker Neuson und erhöht das Kursziel von 21 auf 23 Euro. Der Baumaschinenhersteller verzeichnete einen schwachen Start ins Jahr 2025, was jedoch angesichts des geringen Auftragsbestands zum Jahresende 2024 und der bereits angekündigten schwachen Leistung im ersten Quartal keine Überraschung gewesen sei. Der Umsatz sank um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lag knapp unter den Schätzungen der Analysten. Die negative Entwicklung wurde von allen Regionen beeinflusst. Geringere Volumina führten zu einer ungünstigen Kapazitätsauslastung, was zu einem Rückgang der EBIT-Marge auf 2,5 von 6,2 Prozent binnen Jahresfrist führte. Positiv streichen die Experten die Bau- und Landwirtschaftssektoren heraus, die erste Anzeichen einer Stabilisierung zeigten – zudem habe der Auftragsbestand seit Ende 2024 zugenommen.
Suss Microtec mit gemischtem Quartalsbericht
Die DZ Bank bestätigt die Kaufempfehlung für Suss Microtec mit einem fairen Wert von 52,00 Euro. Der Erstquartalsbericht habe „in der Summe ein gemischtes Bild“ geliefert. Investoren dürften insbesondere auf den Auftragseingang schauen, der trotz Vorzieheffekten im vierten Quartal 2024 recht schwach ausgefallen sei. Der leicht negativere Unterton mit Blick auf die erhöhten Risiken zur Erfüllung des Ausblicks könnte das Sentiment zur Aktie zunächst belasten und zu Anpassungen der Konsensprognosen nach unten führen. Nächster potenzieller Impulsgeber für die Aktie sei die Veröffentlichung des Halbjahresberichts am 7. August 2025.