Die Analysten haben heute ihre Einschätzungen zu mehreren deutschen Small- und Mid-Caps aktualisiert. Hier die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
Stabilus mit schwachen Zahlen in schwierigem Umfeld
Die LBBW hat nach schwachen Zahlen für das zweite Quartal 2024/25 ihre Schätzungen für Stabilus überarbeitet und ein Kursziel von 27 Euro ermittelt, herabgesetzt von zuvor 31 Euro. Die Analysten stufen die Aktie weiterhin mit „Halten“ ein. Die Übernahme der amerikanischen Destaco sei laut Management nun weitgehend abgeschlossen. Zukünftig möchte Stabilus seine Präsenz im Industriegeschäft ausbauen. Das Nettoergebnis im zweiten Quartal lag unter den Erwartungen. Für das laufende Geschäftsjahr wurde die Guidance bestätigt.
Elumeo auf dem Weg zur Ertragswende
Warburg Research bestätigt die Kaufempfehlung für Elumeo mit einem Kursziel von 3,60 Euro. Die endgültigen Zahlen für 2024 haben die Erwartungen der Analysten erfüllt. Das Unternehmen hatte bereits Ende März vor einem schwachen vierten Quartal gewarnt und ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Das Management zeigt sich zuversichtlich, dass die veranschlagten Restrukturierungskosten von 0,85 Millionen Euro ausreichen werden. Für das laufende Jahr rechnet Elumeo mit einem Umsatzrückgang von 10 bis 15 Prozent und einem bereinigten EBITDA zwischen minus 0,5 Millionen und null Euro. Die Prognose impliziert für das erste Quartal einen deutlichen EBITDA-Verlust, ein ausgeglichenes Ergebnis im zweiten Quartal und die Rückkehr in die Gewinnzone in der zweiten Jahreshälfte.
Heidelberger Druck mit positiven Einschätzungen
Die LBBW hat ihre Kaufempfehlung für Heidelberger Druckmaschinen bestätigt und das Kursziel von 1,30 auf 1,50 Euro angehoben. Das Geschäftsjahr sei gemäß vorläufiger Berechnung mit einem leicht positiven Gesamteindruck abgeschlossen worden. Trotz verfehltem Umsatzziel sei es durch Kosteneinsparungen gelungen, den operativen Margenausblick annähernd zu erreichen. Der freie Cashflow sei solide ausgefallen und der bisherige Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt.
Auch Baader bleibt bei der Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 1,75 Euro. Die Maßnahmen zur Senkung der Personalkosten würden Heidelberger Druck helfen, seine Profitabilität im neuen Geschäftsjahr zu steigern. Die Analysten betonen, dass die Aktie weiterhin stark unterbewertet sei und in den kommenden Jahren weitere Steigerungen der Profitabilität möglich seien.
Teamviewer mit intakter Anlagestory trotz Kursverlusten
Die DZ Bank bleibt bei ihrer Kaufempfehlung für Teamviewer mit einem Kursziel von 20 Euro. Die Analysten sprechen von einem margen- und cashflowstarken Softwareanbieter bei gleichzeitig sehr attraktiver Bewertung mit einem Unternehmenswert des 7,6-fachen für 2026 erwarteten EBITDA. Teamviewer habe ein robustes erstes Quartal gezeigt, insbesondere das Enterprise-Geschäft habe ordentliche Zuwächse verzeichnet. Die Konsensprognosen dürften darüber hinaus leicht nach oben laufen. Die Aktie verlor zuletzt dennoch 10 Prozent auf 12,02 Euro.
Washtec mit Erholungsaussichten für zweites Halbjahr
Warburg stuft Washtec mit „Buy“ und einem Kursziel von 48 Euro ein. Das Unternehmen habe im ersten Quartal ein gutes Wachstum von Umsatz und Bruttomarge verzeichnet, allerdings belastete das rückläufige Nordamerikageschäft das EBIT. Positiv sei der deutlich höhere Auftragseingang in allen Segmenten sowie die starke Barmittelgenerierung. Die Kosteneinsparungen aus der Verlagerung der Produktion dürften die Profitabilität im zweiten Halbjahr stützen. Auch in den USA dürfte der Umsatz dank des hohen Auftragsbestands wieder steigen. Zusätzlicher Rückenwind komme von der Einigung der Bundesregierung auf die degressive Abschreibung von Ausrüstungsinvestitionen.
Redcare Pharmacy mit mittelfristigem Kurspotenzial
Metzler bestätigt die Kaufempfehlung für Redcare Pharmacy mit einem Kursziel von 134 Euro. Die neuen Details zu den bereits vorab bereitgestellten Erstquartalszahlen zeigten wenig Überraschungen. Die Rentabilität bewege sich im Großen und Ganzen im Einklang mit dem Konsens. Das bereinigte EBITDA für die erste Periode deute auf eine um 80 Basispunkte niedrigere Marge im Vergleich zum Vorjahr hin, bedingt durch gesteigerte Marketingausgaben im Zusammenhang mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland. Die Prognose für 2025 sei bestätigt worden. Mit Blick auf die Zukunft weisen die Analysten darauf hin, dass die kommende deutsche Regierung die Absicht angekündigt habe, die Apothekengebühr für die Beratung zu verschreibungspflichtigen Medikamenten zu erhöhen. Dies könnte die Bruttomarge des Geschäftsbereichs um mehr als 200 Basispunkte unterstützen und sei noch nicht in den Marktprognosen berücksichtigt.
PSI mit erhöhtem Kursziel
First Berlin Equity Research hat sein Kursziel für PSI von 36 auf 40 Euro angehoben und bestätigt die Kaufempfehlung. Der Auftragseingang sei im ersten Quartal um 66,3 Prozent auf 158 Millionen Euro gestiegen, bedingt durch den Abschluss der im Februar angekündigten Partnerschaft mit E.ON und Nachholeffekte nach der Cyberattacke Anfang 2024. Umsatz und EBIT lagen 3 bzw. 16 Prozent über den Erwartungen der Analysten. Die Analysten erwarten, dass laufende Effizienzverbesserungen wie die Vereinfachung der Geschäftsstruktur, besseres Projektmanagement und verbesserte Produktivität eine Margenausweitung in den Geschäftsbereichen Grid & Energy Management und Discrete Manufacturing im Jahr 2026 auf 5,5 bzw. 3,0 Prozent ermöglichen werden. Das Aufwärtspotenzial wird mit 32 Prozent beziffert.