Die Schweizer DocMorris AG (ISIN: CH0042615283) jongliert gerade mit ihren Finanzen. Das Unternehmen hat eine neue Wandelanleihe über 49,6 Millionen Franken platziert. Das Geld soll alte Verbindlichkeiten ablösen. Die Online-Apotheke aus Frauenfeld führt damit einen klassischen Schuldenmanöver durch.
DocMorris tauscht Anleihen aus
Die neue Anleihe läuft bis 2028 und bringt einen Kupon von drei Prozent. Damit will DocMorris die alte Wandelanleihe aus 2026 vorzeitig zurückkaufen. Von dieser sind noch 87,6 Millionen Franken im Umlauf. Das Unternehmen bietet den Anleihegläubigern 103,5 Prozent des Nennwerts plus Zinsen. Ein solider Deal für die Investoren. Die Cooling-off-Periode beginnt am 23. Oktober und läuft bis zum 5. November. In dieser Zeit können sich die Gläubiger das Angebot in Ruhe überlegen.
Optimierung der Finanzstruktur
Die Aktion ist Teil der laufenden Bemühungen, die Bilanz zu verbessern. DocMorris will nachhaltiges und profitables Wachstum sichern. Der neue Wandlungspreis liegt bei 6,54 Franken je Aktie. Das bedeutet eine Prämie von 20 Prozent zum Referenzpreis von 5,45 Franken. Die Gesellschaft hat sich zudem zu einer 90-tägigen Sperrfrist verpflichtet. Keine neuen Aktien oder Anleihen in diesem Zeitraum. Das schafft Planungssicherheit für die neuen Investoren. Parallel zur Anleihe wurde eine Platzierung bestehender Aktien durchgeführt. Diese dient der Absicherung für bestimmte Investoren.
Strategischer Schritt im richtigen Moment
DocMorris nutzt die aktuelle Marktlage geschickt aus. Mit über zehn Millionen aktiven Kunden und einem Umsatz von 1,085 Milliarden Franken im Jahr 2024 steht das Unternehmen solide da. Die Telemedizinplattform TeleClinic verbindet Patienten mit mehr als 5.000 Ärzten. Das hochautomatisierte Logistikzentrum in Heerlen sorgt für effiziente Abläufe.
Wie geht es weiter?
Die Rückkaufsfrist für die alte Anleihe endet am 12. November. Dann zeigt sich, wie viele Investoren das Angebot annehmen. Die Abwicklung der neuen Anleihe soll am 17. November erfolgen. DocMorris setzt darauf, dass die Refinanzierung die Finanzierungskosten senkt. Das klingt nach einem vernünftigen Plan, aber der Erfolg hängt von der Resonanz der Anleihegläubiger ab. Und natürlich davon, ob das operative Geschäft weiterhin läuft. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Rechnung aufgeht.







