Die Friedrich Vorwerk Group SE (DE000A255F11) baut ihre Position im boomenden Markt für Energieinfrastruktur weiter aus. Der SDAX-Konzern hat als Teil einer Arbeitsgemeinschaft einen weiteren Großauftrag für die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) an Land gezogen. Der jüngste Coup zeigt: Der Pipeline-Spezialist bleibt auf der Überholspur.
Rekordaufträge für die Energiewende
Mit einem Auftragswert im unteren dreistelligen Millionenbereich ist das neue Projekt ein echter Umsatzbringer für die Tostedter. Der Auftrag umfasst die Realisierung eines 61 Kilometer langen Abschnitts der SEL und ergänzt die bereits 2023 und 2024 erhaltenen Aufträge über 24 und 43 Kilometer. Damit verantwortet die Arbeitsgemeinschaft aus Vorwerk, Bohlen & Doyen und der österreichischen HABAU Group bereits 128 Kilometer der insgesamt 250 Kilometer langen Trasse.
Doppelstrategie: Gas heute, Wasserstoff morgen
Was den Auftrag besonders wertvoll macht: Die SEL ist ein klassisches Beispiel für die Doppelstrategie der deutschen Energiepolitik. Kurzfristig soll die Pipeline moderne Gaskraftwerke an das bestehende Netz anbinden und damit den Kohleausstieg ermöglichen. Langfristig ist sie jedoch als erste Pipeline Deutschlands mit Anbindung an die europäischen Transportrouten konzipiert, die ab 2030 Wasserstoff transportieren soll – ein entscheidender Baustein für die CO2-neutrale Energieversorgung der Region Rhein-Neckar und des Großraums Stuttgart.
Volle Auftragsbücher in Sicht
Anleger können sich auf weitere positive Nachrichten einstellen. Denn nach den drei bisher beauftragten Abschnitten sollen die verbleibenden Teilstücke der SEL in den kommenden Jahren sukzessive zur Ausschreibung kommen. Darüber hinaus dürften auch andere Projekte für Umsatz sorgen: Angesichts des geplanten 9.000 Kilometer langen Wasserstoff-Kernnetzes und der zahlreichen neuen Gaskraftwerke, die ans Netz angeschlossen werden müssen, erwarten die Tostedter eine „weiterhin starke Nachfrage“ für ihre Dienstleistungen.
Für Anleger bedeutet dies: Vorwerk könnte einer der großen Gewinner der Transformation des deutschen Energiesystems werden – mit entsprechendem Kurspotenzial für die Aktie.