Die Frankfurter können aufatmen. Kion (ISIN DE000KGX8881) hebt die Free-Cashflow-Prognose für 2025 deutlich an. Statt 400 bis 550 Millionen Euro sollen nun 600 bis 700 Millionen Euro fließen. Der Grund klingt zunächst paradox: Das geplante Effizienzprogramm wird billiger als gedacht. Und ein Teil der Kosten verschiebt sich ins erste Quartal 2026. Das verbessert die Zahlen für das laufende Jahr spürbar.
Effizienzprogramm wird günstiger
Ursprünglich kalkulierte Kion mit Einmalaufwendungen von 240 bis 260 Millionen Euro für das Sparprogramm. Jetzt sollen es nur noch 170 bis 190 Millionen Euro werden. Das ist eine deutliche Reduzierung. Zudem werden wesentliche Teile dieser Kosten erst Anfang 2026 fällig. Für 2025 bedeutet das: Der Free Cashflow wird besser, das Konzernergebnis auch.
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Die geplanten Kosteneinsparungen bleiben trotzdem nahezu unverändert. Kion rechnet mit Einsparungen von 140 bis 150 Millionen Euro in den Folgejahren. Das ist fast so viel wie ursprünglich erwartet. Wenn das Unternehmen tatsächlich günstiger umstrukturieren kann, ist das natürlich positiv. Doch wie realistisch ist das?
Kion profitiert von Timing-Effekt
Die Verschiebung von Kosten ins nächste Jahr ist ein klassischer Timing-Effekt. Das Geld muss trotzdem irgendwann bezahlt werden. Für die Jahresbilanz 2025 sieht es gut aus, für 2026 wird es dann entsprechend belastender. Anleger sollten daher nicht in übermäßige Euphorie verfallen.
Dennoch: Wenn Kion mit weniger Aufwand die gleichen Einsparungen erreicht, ist das ein Zeichen für effizientes Management. Der Gabelstapler- und Lagertechnik-Konzern kämpft seit Monaten mit schwacher Nachfrage, besonders in Europa und China. Da sind Kostensenkungen das Gebot der Stunde.
Quartalszahlen werden es zeigen
Am 30. Oktober kommen die Zahlen für das dritte Quartal. Dann wird sich zeigen, wie es operativ läuft. Die Anhebung der Prognose ist zwar positiv, betrifft aber vor allem buchhalterische und zeitliche Aspekte. Entscheidend bleibt, ob die Auftragseingänge anziehen und sich die Margen stabilisieren.
Kion bleibt ein Zykliker. Wenn die Konjunktur nicht anzieht, hilft auch das beste Sparprogramm nur begrenzt. Anleger sollten die kommenden Zahlen genau studieren, bevor sie Schlüsse ziehen.







