ABO Energy (ISIN DE0005760029) will künftig Umspannwerke in Deutschland selbst betreiben, statt sie wie bisher mit den Energieparks zu verkaufen. Elf solcher Anlagen sollen bis Ende 2027 entstehen. Für die Finanzierung hat sich das Unternehmen 45 Millionen Euro aus dem KfW-Programm gesichert. Das ist ein strategischer Schwenk, der Chancen birgt, aber auch Risiken.
Umspannwerke als neue Ertragsquelle
Bislang verkaufte ABO Energy die Umspannwerke anteilig an die Betreiber der angeschlossenen Wind-, Solar- und Batterieparks. Das brachte schnelles Geld, aber keine langfristigen Einnahmen. Jetzt ändert sich das Modell. Die Umspannwerke bleiben im eigenen Bestand. Das verschafft laut Unternehmensfinanzierungs-Chef Alexander Reinicke langfristig Vorteile beim Netzanschluss künftiger Projekte. Und es soll zusätzliche Erträge bringen.
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Die Idee klingt plausibel. Wer die Infrastruktur kontrolliert, kann neue Projekte leichter anschließen. Zudem fließen über Jahre Gebühren. Das schafft planbare Einnahmen. Allerdings bedeutet es auch, dass Kapital länger gebunden bleibt. Und ABO Energy trägt die operative Verantwortung für die Anlagen.
KfW-Finanzierung senkt die Kosten
Die Finanzierung über das KfW-Programm ist clever. Das staatliche Förderprogramm bietet günstigere Konditionen als normale Bankkredite. Die IKB Deutsche Industriebank hat den Konsortialkredit arrangiert. Frankfurter Sparkasse und Taunus Sparkasse sind ebenfalls beteiligt. Die erste Tranche ist bereits ausgezahlt.
Das Investitionsvolumen für die elf Umspannwerke beläuft sich auf rund 71 Millionen Euro. Davon kommen 45 Millionen aus dem Kredit, der Rest wohl aus Eigenmitteln. In den Folgejahren kann ABO Energy bei Bedarf weitere KfW-Darlehen für zusätzliche Umspannwerke aufnehmen. Das gibt Flexibilität.
ABO Energy setzt auf planbare Cashflows
Die neue Strategie zielt auf frühzeitige und gut planbare Zahlungsströme ab. Das ist attraktiv, weil das Projektgeschäft oft von Verzögerungen geprägt ist. Genehmigungen dauern, Käufer zögern, Märkte schwanken. Umspannwerke im Eigenbestand liefern dagegen stetige Einnahmen.
Ob das Konzept aufgeht, wird sich zeigen. Die nächsten zwei Jahre sind entscheidend. Bis Ende 2027 sollen alle elf Anlagen am Netz sein. Dann lässt sich besser beurteilen, wie viel die Umspannwerke tatsächlich zur Ertragskraft beitragen. Anleger sollten diese Entwicklung im Auge behalten.







