Die Planethic Group AG (ISIN: DE000A3E5ED2) geht bei ihrer Neuausrichtung den nächsten großen Schritt – man verbündet sich mit dem US-Technologieführer Vitiprints. Die früher als Veganz bekannte FoodTech-Holding aus Ludwigsfelde will mit dieser strategischen Lizenzpartnerschaft die Welt der pflanzlichen Getränke grundlegend verändern und dabei erhebliche Mengen an Verpackungsmüll einsparen.
Drucktechnologie trifft auf europäische Marktkenntnis
Was zunächst wie Science-Fiction klingt, basiert auf ausgereifter Technologie. Bei der patentierten 2D-Drucktechnologie von Vitiprints werden pflanzliche Zutaten in lösliche gedruckte Blätter umgewandelt. Diese Methode spart bis zu 88 Prozent Verpackungsmaterial und reduziert das Versandgewicht um 80 Prozent. Das Produkt Mililk® hat in Europa bereits erste bedeutende Erfolge erzielt. Die weltweite Nachfrage wächst auf über 400 Millionen Liter pro Jahr und erstreckt sich über die USA, Europa, Asien und Ostafrika. Zu den Partnern zählen etablierte Handelsmarken wie Milkadamia.
Nach intensiven Strategiegesprächen in New York präsentierten CEO Rayan Tegtmeier und Vitiprints-Chef Andy Ferber eine gemeinsame Vision. Diese zielt darauf ab, Abfall zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und weltweit nachhaltige Ernährung zu ermöglichen.
Planethic Group auf Neuausrichtungskurs
Die Planethic Group befindet sich in einer bedeutenden Umbruchphase. Früher bekannt für innovative vegane Produkte unter Marken wie Happy Cheeze, Veganz und Peas on Earth, positioniert sich das Unternehmen nun als Investmentholding im FoodTech-Bereich. Das breite Sortiment ist in der D-A-CH-Region bei Handelsketten wie Edeka, Rewe, Rossmann und dm erhältlich. Das Portfolio umfasst auch Beteiligungen an der IP Innovation Partners Technology und der Suplabs sowie eine Gewinnbeteiligung an OrbiFarm.
Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, planen beide Partner den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten in Deutschland, den USA und weiteren strategischen Regionen. Die Partner sprechen von einem neuen globalen Standard für umweltfreundliche Lebensmittelproduktion.
Offene Fragen zur Umsetzung
Bei aller Begeisterung für die innovative Technologie stellen sich nüchterne Fragen. Wie schnell lassen sich die angekündigten Produktionskapazitäten hochfahren, und welche Investitionen sind erforderlich? Die Finanzierung solcher Expansionspläne stellt eine Herausforderung dar. Zudem bleibt die zentrale Frage der Verbraucherakzeptanz. Werden Konsumenten von flüssigen Milchalternativen auf gedruckte Blätter umsteigen? Die Technologie mag beeindruckend sein, aber der kommerzielle Erfolg hängt von der Marktakzeptanz ab.
Die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft der Lebensmittelproduktion sind gestellt. Ob aus der Vision ein profitables Geschäftsmodell wird, zeigt sich in den kommenden Quartalen.







