Das Münchner Traditionshaus hält die Stellung. Ludwig Beck (DE0005199905) konnte in den ersten neun Monaten den Umsatz um 1,9 Prozent auf 61,4 Millionen Euro steigern. Das klingt bescheiden, ist aber angesichts der Rahmenbedingungen durchaus respektabel. Denn die Verbraucherstimmung bleibt volatil, und ausgerechnet am Marienplatz erschwerten massive Bauarbeiten im öffentlichen Nahverkehr die Erreichbarkeit des Hauses.
September rettet das Quartal
Das dritte Quartal profitierte von zwei Faktoren. Zum einen sorgten früh einsetzende kühle Temperaturen für gute Nachfrage nach Herbst- und Winterware. Pullover, Jacken und Mäntel gingen deutlich besser als in den Vormonaten. Zum anderen lockte das Oktoberfest zahlreiche Touristen nach München, was die Kundenfrequenz erhöhte. Im September allein kletterte der Bruttoumsatz auf 23,6 Millionen Euro gegenüber 23,0 Millionen im Vorjahr. Das Textilsegment legte von 46,4 auf 47,9 Millionen Euro zu, während Nontextil leicht rückläufig war.
Ergebnis weiterhin unter Druck
Trotz des Umsatzplus bleibt Ludwig Beck in der Verlustzone. Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 2,0 Millionen Euro nach minus 1,0 Millionen im Vorjahr. Allerdings waren im Vorjahr latente Steuererträge von 1,2 Millionen Euro enthalten, die später korrigiert wurden. Das EBIT verbesserte sich immerhin leicht von 0,4 auf 0,6 Millionen Euro. Die Nettorohertragsmarge konnte minimal von 48,3 auf 48,6 Prozent gesteigert werden. Das zeigt, dass man operativ durchaus vorankommt.
Alles hängt am vierten Quartal
Jetzt kommt es auf das Weihnachtsgeschäft an. Traditionell macht Ludwig Beck im vierten Quartal den Löwenanteil des Jahresumsatzes. Doch es gibt eine Unwägbarkeit: die Black Week im November. Im Vorjahr führten die aggressiven Rabattaktionen dazu, dass viele Kunden ihre Einkäufe vorzogen und das Dezembergeschäft schwächelte. Ob sich das wiederholt, ist offen. Ludwig Beck bewegt sich derzeit im Rahmen der Prognose, doch die Unsicherheit bleibt hoch. Die deutsche Wirtschaft erholt sich nur langsam, und die Konsumlaune ist verhalten. Für ein Traditionshaus in bester Lage ist das eine Herausforderung.







