Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. (ISIN: DE000A3MQS49) geht erneut an den Kapitalmarkt und begibt seine insgesamt sechste Unternehmensanleihe. Mit einem Zinssatz von 6,50 Prozent pro Jahr und einer Laufzeit bis 2030 will der Traditionsverein bis zu 50 Millionen Euro einsammeln. Eine Besonderheit ist der Bundesliga-Bonus: Sollte Schalke bis einschließlich der Saison 2029/2030 in die erste Liga aufsteigen, erhalten Anleger eine einmalige Sonderzahlung von 1,5 Prozent. Die Mittel sollen im Wesentlichen zur vorzeitigen Refinanzierung der bestehenden Anleihen 2021/2026 und 2022/2027 verwendet werden. Der Wertpapierprospekt wurde durch die luxemburgische Finanzaufsicht gebilligt. Zeichnungen sind ab dem 31. Oktober sowohl über die Börse als auch über die Website des Vereins möglich.
Werbung
Vom Research ins Depot: Jetzt Smartbroker+ starten
Umtauschangebot für Altanleger
Die Transaktion beinhaltet ein freiwilliges Umtauschangebot für die Inhaber der bestehenden Anleihen. Diese können ihre alten Stücke gegen neue tauschen und erhalten dabei die vollen Zinsen aus den umgetauschten Schuldverschreibungen für die laufende Zinsperiode. Darüber hinaus gibt es eine Mehrerwerbsoption, über die zusätzliche Schuldverschreibungen gezeichnet werden können. Das Umtauschangebot läuft vom 31. Oktober bis zum 17. November. Die Zeichnung für neue Anleger ist bis zum 18. November möglich.
Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers betonte, dass der Verein in den vergangenen Jahren wichtige Maßnahmen zur Stärkung der Finanzstruktur umgesetzt habe. Die Verbindlichkeiten seien kontinuierlich gesenkt und die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit Schritt für Schritt zurückgewonnen worden. Die frühzeitige Refinanzierung der ausstehenden Anleihen werde dem Verein den nötigen Freiraum geben, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
Verlässliche Kapitalmarkthistorie
Schalke 04 kann auf eine erfolgreiche Kapitalmarkthistorie zurückblicken. In den vergangenen 13 Jahren hat der Verein seine aus den Anleihen resultierenden Verpflichtungen stets vollständig erfüllt. Rühl-Hamers unterstrich diese Verlässlichkeit und verwies darauf, dass man ein verlässlicher Schuldner sei und bleiben wolle. Die neue Anleihe biete eine attraktive Anlagemöglichkeit mit einem lukrativen Zinssatz und dem einmaligen Bundesliga-Bonus.
Der Zinssatz von 6,50 Prozent liegt über den Vorgängeranleihen, die 5,75 und 5,5 Prozent boten. Dies spiegelt zum einen das gestiegene Zinsniveau am Gesamtmarkt wider, zum anderen aber auch das sportliche Risiko. Schalke spielt derzeit in der zweiten Liga und kämpft um den Wiederaufstieg. Der Bundesliga-Bonus ist dabei mehr als nur ein Marketinginstrument. Er zeigt, dass der Verein auch selbst an die Rückkehr ins Oberhaus glaubt und Anleger daran teilhaben lassen möchte.
Strategische Refinanzierung
Die Emission einer neuen Anleihe zur Refinanzierung alter Anleihen ist grundsätzlich ein vernünftiger Schritt. Schalke schafft damit Planungssicherheit und vermeidet Liquiditätsengpässe bei Fälligkeit der Altanleihen. Zudem nutzt der Verein die Möglichkeit, die Laufzeit zu verlängern und sich bis 2030 finanziellen Spielraum zu verschaffen.
Für Anleger bleibt die Investition in eine Fußballanleihe ein spekulatives Investment. Der sportliche Erfolg ist unsicher und wirtschaftliche Risiken bestehen. Gleichzeitig bietet die Anleihe eine überdurchschnittliche Verzinsung und den besonderen Reiz des Bundesliga-Bonus. Die emotionale Bindung vieler Fans an ihren Verein könnte bei der Platzierung hilfreich sein. Ein Investoren-Webcast am 5. November soll weitere Details zur Emission liefern.







