Das dritte Quartal war für Stabilus (DE000STAB1L8) alles andere als ein Zuckerschlecken. Der Koblenzer Motion-Control-Spezialist verzeichnete einen Umsatzrückgang von knapp zehn Prozent auf 316 Millionen Euro. Besonders ärgerlich: Fast die Hälfte des Rückgangs geht auf ungünstige Währungseffekte zurück, allen voran die Schwäche des US-Dollars.
Herausforderndes Umfeld belastet alle Regionen
Die regionale Aufschlüsselung offenbart das Ausmaß der Herausforderungen. Während sich EMEA mit einem Mini-Rückgang von 0,6 Prozent noch tapfer hält, sieht es in den anderen Märkten düsterer aus. Americas verlor 12,8 Prozent, wobei Währungseffekte einen erheblichen Anteil ausmachen. Noch härter traf es die Region Asien-Pazifik mit einem Minus von fast 22 Prozent.
CEO Michael Büchsner macht die indirekten Auswirkungen der aktuellen Handelsspannungen als Hauptverursacher aus. Zwar bleiben die direkten Zolleffekte im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich, doch Preisanpassungen in der Lieferkette und die allgemeine Unsicherheit führen zu einer ausgeprägten Investitionszurückhaltung bei den Industriekunden.
Stabilus setzt Kostensenkungsmaßnahmen fort
Das bereinigte EBIT sank um 23 Prozent auf 33,1 Millionen Euro, was einer Marge von 10,5 Prozent entspricht. Immerhin: Der bereinigte Free Cashflow hielt sich mit 33,3 Millionen Euro vergleichsweise stabil. Das Management intensiviert nun seine Kostensenkungsmaßnahmen und fokussiert sich konsequent auf Profitabilität.
Strategisch verschafft sich das Unternehmen mehr Luft. Der erweiterte Kreditvertrag mit einer zusätzlichen Linie von 150 Millionen Euro bis 2029 adressiert frühzeitig die Fälligkeiten des kommenden Geschäftsjahres. Zudem wurde der Covenant-Spielraum vergrößert, was vorübergehend einen höheren Nettoverschuldungsgrad erlaubt.
Prognose deutlich nach unten korrigiert
Die ursprünglich recht optimistische Jahresprognose musste Stabilus nun an die Realität anpassen. Statt 1,3 bis 1,45 Milliarden Euro Umsatz erwartet das Management nur noch etwa 1,3 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge wird voraussichtlich bei etwa elf Prozent liegen, am unteren Ende der bisherigen Spanne von elf bis 13 Prozent. Auch beim bereinigten Free Cashflow wurden die Erwartungen auf etwa 105 Millionen Euro reduziert.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten sieht sich Stabilus mittel- und langfristig gut positioniert. Die Herausforderung liegt nun darin, das schwierige Marktumfeld zu durchstehen und die Effizienzmaßnahmen erfolgreich umzusetzen.







