Der Hamburger Windkraftanlagenhersteller Nordex (DE000A0D6554) startet mit vielversprechenden Zahlen ins Jahr 2025. Während der Gesamtumsatz mit 1,435 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert lag, konnte das Unternehmen bei den entscheidenden Profitabilitätskennzahlen deutlich zulegen. Besonders erfreulich: Der freie Cashflow drehte von minus 254 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf plus 4 Millionen Euro – ein klares Signal für die operativen Fortschritte des MDAX-Konzerns.
Auftragsbücher füllen sich weiter
Mit einem Auftragseingang von 2,2 Gigawatt steigerte Nordex das Bestellvolumen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der wertmäßige Anstieg fiel mit 7 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro sogar noch deutlicher aus. Bemerkenswert ist die breite geografische Streuung: Die Aufträge kamen aus zehn verschiedenen Ländern und umfassten verschiedene Turbinenvarianten – ein Beleg für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Nordex-Portfolios.
Der Gesamtauftragsbestand wuchs auf 13,5 Milliarden Euro an, nach 11,1 Milliarden Euro im März des Vorjahres. Davon entfallen 8,2 Milliarden Euro auf das Segment Projekte und 5,2 Milliarden Euro auf das margenstarke Servicegeschäft, das ein Umsatzplus von 19 Prozent auf 197 Millionen Euro verzeichnete.
Profitabilität nimmt deutlich Fahrt auf
Das EBITDA legte um beeindruckende 53 Prozent auf 79,6 Millionen Euro zu, was zu einer EBITDA-Marge von 5,5 Prozent führte (Vorjahr: 3,3 Prozent). Auch die EBIT-Marge verbesserte sich signifikant von 0,4 auf 2,4 Prozent. Das Konzernergebnis drehte mit 8 Millionen Euro ins Plus, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 13 Millionen Euro zu Buche stand.
Vorstandschef José Luis Blanco zeigt sich zuversichtlich: „Wir konnten das erste Quartal mit einem positiven freien Cashflow abschließen, was unsere anhaltend starke operative Leistung widerspiegelt.“ Die Finanzlage des Unternehmens bleibt solide – mit liquiden Mitteln von 1,13 Milliarden Euro und einer Nettoliquidität von 824 Millionen Euro.
Ausblick bleibt positiv trotz Umsatzrückgang
Der leichte Umsatzrückgang im ersten Quartal ist vor allem auf einen niedrigeren Installationsstand und zeitliche Verschiebungen im Fertigungsplan zurückzuführen. Die Gesamtleistung einschließlich der Bestandsveränderungen stieg dennoch um rund 7 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
Im Berichtszeitraum installierte Nordex 180 Windenergieanlagen in zwölf Ländern mit einer Gesamtleistung von 1.046 MW. Geografisch entfielen 75 Prozent der Installationen auf Europa, 19 Prozent auf Lateinamerika und 6 Prozent auf Nordamerika. Auch die Produktionskapazitäten wurden gut ausgelastet: Die Turbinenproduktion stieg um 3 Prozent auf 1.210 MW, die Rotorblattfertigung legte um 14 Prozent auf 1.188 Einheiten zu.
Nach Jahren mit roten Zahlen bestätigt das erste Quartal 2025 den eingeschlagenen Turnaround-Kurs. Die verbesserte Profitabilität, der positive Cashflow und der wachsende Auftragsbestand deuten darauf hin, dass Nordex auf einem guten Weg ist, von der globalen Energiewende nachhaltig zu profitieren. Für Anleger bleibt die Frage: Ist dies erst der Anfang einer längerfristigen Erholungsphase?