Die 2G Energy AG (ISIN: DE000A0HL8N9) hat ihre Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert. Der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Wärmepumpen rechnet nun mit Erlösen zwischen 380 und 400 Millionen Euro, während zuvor 430 bis 440 Millionen Euro angepeilt wurden. Dennoch bleibt das Unternehmen auf Wachstumskurs und dürfte im Vergleich zum Vorjahr um bis zu sieben Prozent zulegen. Die Gründe für die Anpassung sind dabei vor allem temporärer Natur und belasten weniger die langfristige Perspektive als vielmehr das laufende Jahr.
Ukraine-Geschäft kommt später als erwartet
Ein wesentlicher Grund für die Korrektur liegt in der verzögerten Auftragsvergabe für den ukrainischen Markt. Während das Management ursprünglich davon ausging, dass Großkunden ähnlich wie im Vorjahr in der zweiten Jahreshälfte größere Bestellungen platzieren würden, blieb diese Belebung bislang aus. Die erwarteten Ausschreibungen wurden zwar nicht gestrichen, verschieben sich jedoch zeitlich. Der Vorstand geht davon aus, dass diese Projekte frühestens ab Mitte 2026 zu Umsätzen führen werden. Das bedeutet, dass das Geschäft nicht verloren ist, sondern lediglich später kommt als ursprünglich kalkuliert.
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ERP-Umstellung belastet Service-Bereich
Zusätzlich wirkt sich die laufende Umstellung des ERP-Systems aus. Besonders im deutschen Service-Bereich konnte die neue Software für Materialdisposition und Einsatzplanung noch nicht vollständig implementiert werden. Dies führte im dritten Quartal und im Oktober zu einem vorübergehend niedrigeren Leistungsvolumen. An den deutschen Produktionsstandorten läuft das neue System dagegen bereits im Regelbetrieb, sodass hier nun weitere Effizienzpotenziale gehoben werden können.
2G Energy zeigt starkes Wachstum außerhalb der Ukraine
Abseits der Ukraine-Thematik läuft es für 2G sehr gut. Der Auftragseingang im dritten Quartal lag außerhalb der Ukraine um 30 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders in Deutschland zeigte sich eine beeindruckende Dynamik mit einem Plus von 91 Prozent. Grund dafür ist das neue Biomasse-Paket der Bundesregierung, das nach der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU Mitte September nun volle Wirkung entfaltet. Auch im übrigen Europa verzeichnete das Unternehmen mit 38 Prozent ein kräftiges Wachstum.
Profitabilität vorübergehend unter Druck
Aufgrund des niedrigeren Umsatzes und Einmalaufwendungen im ERP-Projekt wird die EBIT-Marge für 2025 nun bei 6,5 bis 8,0 Prozent erwartet, nach zuvor 8,5 bis 9,5 Prozent. CFO Friedrich Pehle betont jedoch, dass in den kommenden Jahren die Modernisierung der IT-Landschaft zu deutlichen Effizienzsteigerungen führen wird. Für 2026 hält der Vorstand unverändert an der Prognose von 440 bis 490 Millionen Euro Umsatz und einer EBIT-Marge von 9,0 bis 11,0 Prozent fest.
Zukunft durch neue Märkte gesichert
Das Unternehmen erschließt sich mit dem Datacenter-Markt in Europa und Nordamerika zusätzliche Wachstumsfelder. Zudem sichert das deutsche Biomasse-Paket, das bis 2033 einen Kapazitätsausbau von 2,8 Gigawatt vorsieht, langfristige Perspektiven. An diesem Ausbau will 2G erheblich partizipieren. Die aktuelle Delle ist daher eher als Stolperstein auf dem Wachstumspfad zu sehen denn als grundsätzliche Trendwende.







