Der Anlagenbauer AIXTRON SE (ISIN: DE000A0WMPJ6) hat mit seinen vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal die Erwartungen verfehlt. Umsatz und Profitabilität blieben hinter den Prognosen zurück, was das Unternehmen zu einer Anpassung der Jahresprognose veranlasste. Die Analysten von mwb research halten dennoch an ihrer Kaufempfehlung fest, senken aber das Kursziel von 20,00 auf 18,00 Euro.
Umsatzschwäche durch Verschiebungen und Wechselkurseffekte
Mit 120 Millionen Euro lagen die Erlöse im dritten Quartal rund 10 Millionen unter der Erwartung von 130 Millionen Euro. Etwa 8 Millionen Euro davon entfallen auf Systemlieferungen, die in das vierte Quartal verschoben wurden. Weitere 2 Millionen Euro gingen durch ungünstige Wechselkursbewegungen verloren, da der Euro gegenüber dem Dollar auf 1,15 zulegte. Bereinigt um diese temporären Effekte hätte das operative Ergebnis weitgehend den Erwartungen entsprochen.
Die Bruttogewinnmarge fiel mit 39 Prozent moderat aus, was auf Fixkostenunterdeckung durch geringere Umsätze zurückzuführen ist. Deutlicher fiel der Rückgang bei der EBIT-Marge auf 13 Prozent aus, nachdem diese im Vorquartal noch bei 17 Prozent gelegen hatte. Die Analysten vermuten, dass die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach einem ungewöhnlich niedrigen ersten Halbjahr nun wieder auf ein normales Niveau zurückgekehrt sind.
Jahresziele eingeengt und nach unten korrigiert
AIXTRON hat die Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf 530 bis 565 Millionen Euro eingeengt, nachdem zuvor eine Spanne von 530 bis 600 Millionen Euro kommuniziert worden war. Auch die Margenerwartungen wurden reduziert: Die Bruttogewinnmarge wird nun bei 40 bis 41 Prozent erwartet (zuvor 41 bis 42 Prozent), die EBIT-Marge bei 17 bis 19 Prozent (zuvor 18 bis 22 Prozent). Verantwortlich dafür ist neben der anhaltenden Nachfrageschwäche im Bereich Leistungselektronik auch die ungünstige Wechselkursentwicklung.
2026 als Übergangsjahr mit flachem Wachstum
Die Analysten gehen mittlerweile davon aus, dass 2026 ein Übergangsjahr mit weitgehend stagnierenden Umsätzen werden dürfte. Die Konsolidierung im Bereich der Leistungselektronik zieht sich länger hin als ursprünglich erwartet. Dennoch rechnen die Experten damit, dass sich die Stimmung bereits in der zweiten Jahreshälfte 2026 aufhellen wird, noch bevor sich die Volumina deutlich erholen.
Frühe Bestellungen für KI-Infrastruktur erwartet
Als Impulsgeber identifizieren die Analysten erste Aufträge für 800-Volt-Stromarchitekturen in KI-Rechenzentren. Diese neue Generation der Energieversorgung für Hochleistungsrechner erfordert leistungsfähige Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid, für deren Herstellung AIXTRON Spezialanlagen liefert. Parallel dazu dürfte die Verbreitung von SiC-Wechselrichtern in Elektrofahrzeugen ab Ende 2026 und Anfang 2027 spürbar zunehmen, sobald die jährliche Produktionsschwelle von drei Millionen E-Autos mit SiC-Technik überschritten wird.
Bewertung bleibt moderat
Trotz der Prognosesenkung stufen die Analysten die AIXTRON-Aktie weiterhin mit „Buy“ ein. Das neue Kursziel von 18,00 Euro liegt knapp 40 Prozent über dem aktuellen Kurs von 13,00 Euro. Die kurzfristige Schwäche wird als gesunde Konsolidierungsphase vor dem nächsten strukturellen Aufwärtszyklus interpretiert. Für 2027 erwarten die Experten einen Umsatzsprung auf 672 Millionen Euro bei einer EBIT-Marge von 24 Prozent.







