Der CAD/CAM-Spezialist Mensch und Maschine Software SE (DE0006580806) hat im dritten Quartal einen wichtigen Wendepunkt erreicht. Nach einem schwierigen ersten Halbjahr meldet das Unternehmen erstmals wieder operatives Wachstum. Die Analysten von sc-consult reagieren mit einer Anhebung des Kursziels von 68 auf 70 Euro und bekräftigen ihr „Strong Buy“-Rating. Sie sehen in der aktuellen Entwicklung einen Beleg für die operative Robustheit des Unternehmens.
Rohertrag zeigt klaren Aufwärtstrend
Nach neun Monaten weist Mensch und Maschine einen Rohertrag von 135,7 Mio. Euro aus. Das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Kennzahl ist deutlich aussagekräftiger als der ausgewiesene Umsatz von 177,1 Mio. Euro, der durch die Umstellung des Abrechnungsmodells bei Partner Autodesk verzerrt wird. Die Rohmarge stieg dabei von 50,0 auf beachtliche 76,6 Prozent.
Im dritten Quartal allein legte der Rohertrag bereits um 2,1 Prozent auf 42,8 Mio. Euro zu. Beide Geschäftsbereiche trugen zu diesem Aufschwung bei. Das Digitalisierungssegment konnte nach einer Schwächephase im ersten Halbjahr um 3,5 Prozent zulegen. Das Softwaresegment wuchs um 0,9 Prozent und setzte damit seinen stabilen Wachstumskurs fort.
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Kostensenkungen zeigen erste Wirkung
Die vom Management eingeleiteten Sparmaßnahmen greifen zunehmend. Im dritten Quartal gingen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in beiden Segmenten deutlich zurück – auf Konzernebene um fast 9 Prozent. Damit kompensierte das Unternehmen den fünfprozentigen Anstieg aus dem ersten Halbjahr nahezu vollständig. In Summe der ersten neun Monate stiegen die sonstigen Aufwendungen nur minimal auf 15,9 Mio. Euro.
Beim Personalaufwand dauert es noch etwas länger. Hier belasteten Einmalaufwendungen wie Abfindungen und Lohnfortzahlungen bei Freistellungen die Bilanz. Das Unternehmen beziffert diese auf rund 1,5 Mio. Euro für die ersten neun Monate. Weitere rund 1 Mio. Euro dürften im vierten Quartal hinzukommen. Ab 2026 sollten die Einspareffekte dann voll zum Tragen kommen.
EBIT wächst im dritten Quartal wieder
Das operative Ergebnis (EBIT) belief sich nach neun Monaten auf 37,2 Mio. Euro. Das liegt noch 2,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Doch die Lücke schließt sich zusehends. Im ersten Halbjahr hatte der Abstand noch 4,4 Prozent betragen. Im dritten Quartal allein wuchs das EBIT bereits um 3,1 Prozent – und das sowohl im Digitalisierungs- als auch im Softwaresegment. Die EBIT-Marge erreichte im dritten Quartal 18,5 Prozent, bezogen auf neun Monate waren es 21,0 Prozent.
Der Nettogewinn nach neun Monaten betrug 24,0 Mio. Euro, ein Rückgang um 5,6 Prozent. Belastend wirkten hier höhere Währungsverluste und ein um 18 Prozent erhöhter Minderheitsanteil am Konzerngewinn. Die Nettomarge lag dennoch bei soliden 13,6 Prozent.
Zuversichtlicher Ausblick auf 2026
Das Management bestätigt die Jahresprognose und strebt ein Rohertragswachstum von 5 bis 7 Prozent an. Das EBIT soll um 9 bis 19 Prozent zulegen. Entscheidend für die Erreichbarkeit dieser Ziele: Das vierte Quartal 2024 war wegen der Autodesk-Umstellung außergewöhnlich schwach und bietet damit eine günstige Vergleichsbasis. Die Analysten erwarten Werte im unteren Bereich der Prognosespanne.
Noch wichtiger erscheint der Ausblick auf 2026. Hier peilt Mensch und Maschine ein Wachstum von 8 bis 12 Prozent beim Rohertrag und 13 bis 25 Prozent beim Ergebnis an. Bis 2028/29 soll der Gewinn auf über 360 Cent je Aktie mehr als verdoppelt werden. Die Dividende will das Unternehmen im Gleichschritt steigern – für 2025 um 20 bis 30 Cent, ab 2026 sogar um 25 bis 40 Cent pro Jahr.
Die sc-consult-Analysten sehen die Aktie mit einem Potenzial von über 60 Prozent und stufen das Prognoserisiko als unterdurchschnittlich ein. Für 2025 erwarten sie ein EBIT von 51,3 Mio. Euro und einen Gewinn je Aktie von 1,99 Euro, für 2026 dann 61,3 Mio. Euro EBIT und 2,42 Euro je Aktie.







