Der Online-Fahrradhändler Bike24 Holding AG (DE000A3CQ7F4) hat im ersten Quartal 2025 einen beeindruckenden Start hingelegt. Mit einem Umsatzwachstum von 17,8 Prozent auf 58 Millionen Euro und einem positiven bereinigten EBITDA von 0,6 Millionen Euro zeigt die Strategie des Unternehmens erste Früchte.
BIKE24 punktet in allen europäischen Regionen
Besonders erfreulich: Das Wachstum zieht sich durch alle europäischen Märkte. Die DACH-Region als Kernmarkt glänzt mit einem Plus von 22 Prozent. Aber auch die neuen Märkte Polen und Finnland, deren Lokalisierung erst Ende Februar abgeschlossen wurde, steigerten sich um beachtliche 30 bzw. 26 Prozent. Im März allein legten diese beiden Märkte zusammen sogar um 48 Prozent zu – ein klares Zeichen, dass die Lokalisierungsstrategie funktioniert.
Interessant ist auch die Entwicklung der Kundenzahlen: Die Zahl der aktiven Kunden stieg um 4,7 Prozent auf knapp 950.000, während die Bestellungen um 17,2 Prozent auf über 400.000 zulegten. Der durchschnittliche Warenkorb blieb mit 144 Euro nahezu stabil (+1,3 Prozent). Besonders bemerkenswert: Mit 67,7 Prozent stammten mehr als zwei Drittel aller Bestellungen von wiederkehrenden Kunden – ein starkes Zeichen für die Kundenbindung.
Effizienzprogramm zeigt deutliche Wirkung
Die wahre Leistung liegt jedoch in der Ergebnisverbesserung. In einem Quartal, das traditionell von hohen Rabatten im Rahmen des Wintersales geprägt ist, schaffte BIKE24 den Sprung in die operative Profitabilität. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 2,1 Millionen Euro und lag bei 0,6 Millionen Euro (Q1 2024: -1,5 Mio. Euro).
Bemerkenswert sind zwei Faktoren: Zum einen sanken die Personalkosten trotz des deutlichen Umsatzwachstums von 6,9 auf 6,1 Millionen Euro – Resultat der Ende 2024 umgesetzten Effizienzmaßnahmen. Zum anderen wurde der Lagerbestand im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,7 Prozent reduziert – bei gleichzeitig verbesserter Warenverfügbarkeit und unverändertem Sortiment.
Intelligentes Bestandsmanagement als Erfolgsfaktor
Diese Entwicklung ist durchaus bemerkenswert, denn sie zeigt, dass BIKE24 die richtigen Stellschrauben gedreht hat. Mit einem optimierten Bestellrhythmus und gezieltem Abverkauf älterer Artikel führt das Unternehmen ein effizienteres Bestandsmanagement durch, was direkt auf die Kapitalbindung und damit die Finanzierungskosten durchschlägt.
Trotz des starken Jahresauftakts bleibt das Management vorsichtig und bestätigt lediglich die bisherige Jahresprognose. Mit einem angestrebten Umsatz zwischen 233 und 242 Millionen Euro sowie einem bereinigten EBITDA von 7,0 bis 12,1 Millionen Euro für 2025 berücksichtigt man die anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten und die gedämpfte Konsumentenstimmung.
Für Anleger bleibt BIKE24 jedenfalls ein interessanter Wert. Nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre scheint das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur zu finden – mit einem klaren Fokus auf profitables Wachstum statt reiner Expansion um jeden Preis.