Das Münchner Technologieunternehmen Circus SE (DE000A2YN355) betritt mit seinem neuesten Produkt militärisches Neuland: Der KI-Roboter „CA-M“ soll die Verpflegung von Truppen in Hochrisikogebieten revolutionieren – ein Geschäftsfeld, das kaum jemand auf dem Schirm hatte, aber potenziell hochlukrativ sein könnte.
Vom Küchen-Roboter zum Feldküchen-Ersatz
Der CA-M ist laut Unternehmensangaben das weltweit erste autonome KI-Robotik-System zur Verpflegung militärischer Einheiten in Hochrisikogebieten und entlegenen Einsatzfeldern. Nach dem zivilen Produkt CA-1 ist dies das zweite System der KI-Robotik-Linie von Circus und basiert auf derselben patentierten Technologie – nur in einem für Fronteinsätze konzipierten robusten Outdoor-Format.
Das in einem 20-Fuß-Container untergebrachte System kann über 1.000 frische Mahlzeiten pro Zutaten-Ladung zubereiten und wird vollständig autonom durch das firmeneigene KI-native Betriebssystem „CircusOS“ gesteuert. Der Clou: Es reduziert den Personalaufwand bei der Essensversorgung drastisch und minimiert damit das Risiko für Einsatzkräfte in gefährlichen Zonen.
„Im Krieg und in Krisen ist die Versorgung der Truppen genauso entscheidend wie ihre Ausrüstung“, betont CEO Nikolas Bullwinkel. Der CA-M soll nicht weniger als „ein neues Rückgrat für die Versorgung im Einsatz“ liefern und laut Unternehmensangaben komplexe, manuelle Versorgungsprozesse eliminieren.
Circus im Visier von NATO-Partnern
Angesichts der geopolitischen Lage könnte das Timing für den Markteintritt kaum besser sein. Laut Circus laufen bereits aktive Verhandlungen mit NATO-Partnerstaaten und verbündeten Streitkräften für erste Feldeinsätze. Die „starke internationale Nachfrage“ bestätige die „dringende Notwendigkeit, die Truppenversorgung neu zu denken“.
Für Investoren stellt sich jedoch die Frage, wie realistisch die Aussichten tatsächlich sind. Militärische Beschaffungsprozesse sind bekannt für ihre Komplexität und Langwierigkeit. Zudem dürften Sicherheitsbedenken bei einem KI-gesteuerten System zur Versorgung von Truppen in Hochrisikogebieten besonders gründlich geprüft werden.
Wie geht es weiter?
Unklar bleibt auch, wie hoch die Entwicklungskosten für den CA-M waren und welche Umsätze Circus realistischerweise erwartet. Die Erfolgsaussichten werden maßgeblich davon abhängen, ob die NATO-Partner tatsächlich bereit sind, in diese innovative, aber unerprobte Technologie zu investieren – und ob der KI-Roboter den extremen Anforderungen des Kampfeinsatzes gewachsen ist.
Der Vorstoß in den Verteidigungssektor zeigt jedenfalls, dass Circus SE ein beeindruckendes Gespür für Marktchancen hat und bereit ist, mit seiner KI-Technologie neue, unerwartete Wege zu gehen. Ob diese Strategie aufgeht, werden die kommenden Quartale zeigen.
Bildnachweis: KI-Roboter CA-M © Circus SE