Die Analysten haben heute ihre Einschätzungen zu mehreren deutschen Small- und Mid-Caps aktualisiert. Hier die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
Hensoldt als Hauptprofiteur von erhöhtem Verteidigungsbudget
Citi-Analyst Charles Armitage sieht Hensoldt als das deutsche Rüstungsunternehmen, das am meisten von einer Erhöhung des Verteidigungsbudgets auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts profitieren würde. Mit 58 Prozent des Umsatzes hat Hensoldt den höchsten Anteil am deutschen Verteidigungsgeschäft, deutlich mehr als Rheinmetall, Renk und Exosens. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hat bereits signalisiert, dass Deutschland bereit sei, sich zu diesem von US-Präsident Donald Trump geforderten Ziel zu verpflichten. Die Aktie legte um 2 Prozent auf 73,50 Euro zu.
Rational in Übergangsphase mit reduziertem Kursziel
Metzler hat die Einstufung für Rational auf „Hold“ gesenkt und das Kursziel von 1.050 auf 750 Euro reduziert. Im ersten Quartal schnitt das Unternehmen etwas schlechter ab als erwartet. Zwar hätten ein solider Produktmix und stärkeres Wachstum auf Märkten mit höheren Verkaufspreisen die Marge auf Jahressicht moderat steigen lassen, doch die gestiegenen Kosten für künftiges Wachstum und zusätzliches Personal neutralisierten diesen Effekt. Die geplante Einführung der neuen Produktkategorie iHexagon und die Expansion in China dürften nicht ganz reibungslos verlaufen. Nach Ansicht der Analysten steht Rational am Beginn einer Übergangsphase, bevor das vergrößerte Produktportfolio Wachstum und Gewinn stimulieren kann. Der Kurs gab um 3,4 Prozent auf 731,50 Euro nach.
A.S. Création Tapeten mit erfreulichem Jahresauftakt
Montega bestätigt die Kaufempfehlung für A.S. Création mit einem Kursziel von 14,00 Euro. Trotz eines Umsatzrückgangs um 4,4 Prozent auf 31,6 Millionen Euro gelang eine signifikante Ergebnisverbesserung im ersten Quartal: Das EBIT stieg auf 1,4 Millionen Euro, das Nettoergebnis auf 0,8 Millionen Euro. Haupttreiber war eine verbesserte Rohertragsmarge auf 53,7 Prozent durch gezielte Sortimentspolitik und verbesserte Produktionssteuerung. Der Personalaufwand wurde um 0,8 Millionen Euro gesenkt, und auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen spürbar unter dem Vorjahreswert. Die Eigenkapitalquote stieg leicht auf 63,4 Prozent, der annualisierte ROCE verbesserte sich auf 7,8 Prozent. Die deutlichen Effizienzgewinne unterstreichen die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen. Die Bewertung mit einem EV/EBITDA von 3,8 und einem KBV von 0,3 ist im Hinblick auf den sich abzeichnenden Turnaround attraktiv.
Softing mit Licht und Schatten
Warburg bestätigt die Kaufempfehlung für Softing mit einem Kursziel von 6,50 Euro. Die Erstquartalszahlen entsprachen ungefähr den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz sank um 7,8 Prozent, was teilweise der höheren Vergleichsbasis geschuldet war. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch von Nachholeffekten infolge des Chipmangels profitiert. Das Industriegeschäft verzeichnete einen Umsatzrückgang von 28 Prozent, bewegt sich damit aber im Einklang mit Branchentrends. Positiv entwickelte sich der Bereich Automotive, der trotz des herausfordernden Marktumfelds um fast 50 Prozent wuchs und die Warburg-Prognosen übertraf. IT-Netzwerke verbuchten einen leichten Umsatzanstieg. Insgesamt bleibt die Auftragsdynamik zwar gering, verbessert sich jedoch und sollte in Kombination mit der üblichen Saisonalität im zweiten Halbjahr zu sequenziellen Verbesserungen führen. Die Aktie gab dennoch um 3,3 Prozent auf 2,96 Euro nach.
3U im Rahmen der Erwartungen
Montega stuft 3U weiterhin mit „Kaufen“ ein bei einem Kursziel von 2,60 Euro. Die Erstquartalszahlen fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Getrieben von organischem und anorganischem Wachstum im Segment Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) stieg der Konzernumsatz um 6,4 Prozent auf 14,6 Millionen Euro, während das Konzern-EBITDA von 0,7 auf -0,2 Millionen Euro sank. Die Entscheidung bezüglich der SHK-Übernahmestrategie sowie der planmäßige Netzanschluss des Repowerings in Langendorf dürften in den nächsten Quartalen Impulse liefern. Der Kurs gab leicht um 1,3 Prozent auf 1,57 Euro nach.
Wachstumsstory bei Init trotz EBIT-Delle intakt
Warburg bestätigt die Kaufempfehlung für Init mit einem Kursziel von 57 Euro. Während der Umsatz im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten übertraf, lag das EBIT unter ihrer Schätzung. Der Umsatz stieg um 39,5 Prozent auf 70,4 Millionen Euro und beinhaltet einen erstmaligen Konsolidierungseffekt aus der Übernahme von DILAX in Höhe von 4,7 Millionen Euro. Das starke organische Wachstum von 30,2 Prozent wurde maßgeblich durch ein größeres Projekt in den USA getragen. Trotz der margenverwässernden Effekte der DILAX-Übernahme sowie des gestiegenen Marketingaufwands für laufende Ausschreibungen im ersten Quartal bleiben die Analysten zuversichtlich, dass Init das obere Ende der Jahresprognose erreichen und in den kommenden Jahren eine weitere Steigerung von Umsatz und Profitabilität erzielen wird. Die Aktie gewann 1 Prozent auf 39,90 Euro.
CEWE mit robustem Jahresauftakt trotz temporärer Ergebnisbelastungen
Montega bestätigt die Kaufempfehlung für CEWE mit einem unveränderten Kursziel von 148,00 Euro. Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal um 4,8 Prozent auf 173,4 Millionen Euro und markierte damit einen neuen Q1-Rekordwert. Wachstumstreiber war erneut das Segment Fotofinishing mit einem Umsatzplus von 5,3 Prozent auf 144,8 Millionen Euro. Die Anzahl der CEWE FOTOBÜCHER legte um 5,1 Prozent auf 1,3 Millionen Exemplare zu. Das Konzern-EBIT ging zwar um 22,9 Prozent auf 6,1 Millionen Euro zurück, die Hauptgründe waren jedoch die Kalendereffekte aus der Osterverschiebung sowie ein Anstieg der Marketingaufwendungen. Die Eigenkapitalquote stieg auf 68,2 Prozent, die liquiden Mittel erhöhten sich um 26 Millionen Euro auf 109,6 Millionen Euro. Der ROCE lag mit 17,6 Prozent weiter auf einem starken Niveau. Das attraktive Bewertungsniveau (EV/EBITDA 2025e: 4,4), die wachstumsorientierte Dividendenpolitik (2,85 Euro je Aktie) und die weiterhin hohe Kapitalrendite stützen die positive Einschätzung der Analysten.