Die Formycon AG (DE000A1EWVY8) will ihre Wachstumsstrategie mit frischem Kapital vorantreiben. Das Münchener Biotech-Unternehmen plant eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 50 Millionen Euro. Bereits am 18. Juni startet die Zeichnungsperiode für die vierjährige Schuldverschreibung.
Formycon setzt auf attraktive Zinsen
Die neue Anleihe ist variabel verzinst. Anleger erhalten den 3-Monats-EURIBOR plus einer Marge zwischen 7,0 und 7,5 Prozent jährlich. Die Mindestanlage beträgt 1.000 Euro. Das Unternehmen nutzt damit erstmals den Kapitalmarkt für eine Fremdfinanzierung. Die endgültige Marge wird am 30. Juni basierend auf den Zeichnungsangeboten festgelegt.
Privatanleger können über die Unternehmens-Website zeichnen. Über DirectPlace der Deutschen Börse ist dies ab dem 20. Juni möglich. Institutionelle Investoren erhalten parallel ein Privatplatzierungsangebot.
Biosimilar-Pipeline braucht Kapital
Mit den Erlösen will Formycon sein Produktportfolio konsequent ausbauen. Das Unternehmen hat bereits zwei Biosimilars erfolgreich am Markt platziert. Ein drittes Produkt erhielt kürzlich die Zulassung von FDA, EMA und MHRA. Vier weitere Kandidaten befinden sich in der Entwicklung.
CFO Enno Spillner betont den strategischen Wandel: Das Unternehmen hat sich vom reinen Entwickler zum kommerziellen Player entwickelt. Die Anleihe optimiert die Kapitalstruktur und verschafft Flexibilität für weiteres Wachstum.
Marktchancen bleiben groß
Der Biosimilar-Markt bietet weiterhin enormes Potenzial. Bis 2032 verlieren Blockbuster-Medikamente mit einem Jahresumsatz von über 200 Milliarden US-Dollar ihren Patentschutz. Der weltweite Biosimilar-Umsatz könnte bis 2030 auf über 74 Milliarden US-Dollar steigen.
Kritische Anleger sollten jedoch die Risiken beachten. Die Biotech-Branche bleibt volatil und regulatorische Hürden können Entwicklungszeiten verlängern. Zudem bedeutet die neue Verschuldung zusätzliche Zinsbelastungen für das Unternehmen.