Der Münchner Softwarespezialist Rubean (DE0005120802) greift in die Offensive und erhöht sein Kapital. Bis zu 785.588 neue Aktien sollen zu einem Preis von 5,50 Euro je Stück den Weg zu Investoren finden. Während andere Unternehmen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten oft die Segel streichen, setzt der Anbieter von mobilen Bezahllösungen auf Expansion.
Rubean im Aufbruch nach Amerika
Die frischen Mittel aus der Kapitalerhöhung haben ein klares Ziel: Neben der Restrukturierung bestehender Verbindlichkeiten soll vor allem der Vertrieb ausgebaut werden. Im Fokus stehen dabei besonders die Anbindung großer internationaler Zahlungsdienstleister in Nord- und Südamerika. Eine bemerkenswerte Strategie, denn der Markt für mobile Bezahllösungen jenseits des Atlantiks gilt als hochkompetitiv, aber auch äußerst lukrativ.
Bereits heute kann Rubean auf eine beeindruckende Kundenstruktur verweisen. Die hauseigene softPOS-Lösung PhonePOS, die Händlern die direkte Kartenabwicklung auf dem Smartphone ohne zusätzliche Hardware ermöglicht, wird von namhaften Zahlungsdienstleistern, Großbanken und Handelsketten in ganz Europa genutzt. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal: Als einzige softPOS-Lösung unterstützt PhonePOS die girocard (ehemals ec-Karte) in Deutschland.
Aktionäre können zeichnen oder ausweichen
Die Kapitalerhöhung soll im Verhältnis 21:4 durchgeführt werden – bedeutet: Mit 21 Altaktien können Anleger vier neue Stücke zum Bezugspreis von 5,50 Euro erwerben. Die Bezugsfrist läuft vom 30. April bis 14. Mai 2025. Wer nicht teilnehmen möchte, muss mit einer Verwässerung seines Anteils rechnen. Die nicht bezogenen Aktien sollen im Rahmen einer Privatplatzierung bei ausgewählten Investoren landen.
Bemerkenswert ist der Zeitpunkt der Kapitalerhöhung. Während viele Nebenwerte mit Bewertungsabschlägen kämpfen, traut sich Rubean an den Kapitalmarkt. Ein Zeichen von Stärke oder mutige Flucht nach vorn? Gut möglich, dass der PhonePOS-Spezialist den richtigen Riecher hat – schließlich setzt sich die Trend zur bargeldlosen Zahlung unaufhaltsam fort. Die Frage bleibt nur, ob die Münchner sich gegen die mächtige internationale Konkurrenz durchsetzen können.