Die Heidelberg Pharma AG (ISIN: DE000A11QVV0) hat ihre Jahresprognose nach unten korrigiert. Das Biotech-Unternehmen aus Ladenburg rechnet nun mit Umsätzen und sonstigen Erträgen zwischen 7,5 und 9 Millionen Euro statt wie bisher zwischen 9 und 11 Millionen Euro. Grund sind Fokussierungs- und Kostensparmaßnahmen, die das Unternehmen umgesetzt hat. Die betrieblichen Aufwendungen sollen ebenfalls sinken.
Betriebsergebnis wird etwas besser
Bei den Kosten erwartet Heidelberg Pharma nun einen Korridor zwischen 36 und 40 Millionen Euro statt der zuvor prognostizierten 40 bis 45 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wird mit minus 28,5 bis minus 31 Millionen Euro veranschlagt. Das ist zwar immer noch ein Verlust, aber etwas besser als die vorherige Spanne von minus 30 bis minus 35 Millionen Euro. Für ein Unternehmen in der klinischen Entwicklungsphase sind Verluste allerdings normal.
Allerdings gibt es eine Unsicherheit. Im Zuge der Fokussierungsstrategie prüft Heidelberg Pharma seine Vermögenswerte auf Werthaltigkeit. Sollten Abschreibungen nötig werden, würde das Betriebsergebnis zusätzlich belastet. Diese nicht-zahlungswirksamen Effekte könnten das EBIT auch über die genannte Bandbreite hinaus verschlechtern.
Finanzmittelbedarf deutlich höher als gedacht
Besonders auffällig ist die Änderung beim Finanzmittelbedarf. Ursprünglich hatte Heidelberg Pharma mit einem Zufluss von 50 bis 55 Millionen Euro gerechnet. Nun wird ein Bedarf von 14 bis 17 Millionen Euro erwartet. Der monatliche Mittelverbrauch liegt zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro statt wie bisher prognostiziert bei einem Zufluss von 4,2 bis 4,6 Millionen Euro. Die Finanzierung ist laut Unternehmen bis Mitte 2026 gesichert. Was danach kommt, bleibt offen.
Entwicklung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten
Heidelberg Pharma arbeitet an Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) für die Krebstherapie. Diese kombinieren die Spezifität von Antikörpern mit der Wirksamkeit von Toxinen. Der Leitkandidat HDP-101 befindet sich in der klinischen Entwicklung für das Multiple Myelom. Ein zweiter Kandidat wurde kürzlich pausiert. Die ATAC-Technologie des Unternehmens nutzt den Wirkstoff Amanitin aus dem grünen Knollenblätterpilz. Dieser biologische Wirkmechanismus gilt als innovativer Ansatz in der Onkologie. Ob er sich durchsetzt, muss sich noch zeigen. Heidelberg Pharma bleibt offen für Partnerschaften.
Werbung







