Der Verteidigungselektronik-Konzern HENSOLDT (DE000HAG0005) ist mit deutlichem Schwung ins neue Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete das Taufkirchener Unternehmen einen Auftragseingang von 701 Millionen Euro, was einem Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Auftragsbestand erreichte mit 6,929 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau – gute 18 Prozent mehr als im Vorjahr und sogar 4,3 Prozent mehr als zum Jahresende 2024.
HENSOLDT profitiert von geopolitischen Spannungen
Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine sowie im Nahen und Mittleren Osten wirken als Treiber für die Geschäftsentwicklung. Zusätzlich verstärkt der Druck der USA auf ihre NATO-Partner, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, die Nachfrage nach den Sensorsystemen und Verteidigungselektronik-Lösungen des MDAX-Konzerns. Besonders die Vertragserweiterungen für die Eurofighter Mk1-Radare und Aufträge im Rahmen des Eurofighter Halcon-Programms füllten die Auftragsbücher.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal auf 395 Millionen Euro, ein deutliches Plus gegenüber den 329 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Diese Steigerung basiert nicht nur auf den zusätzlichen Erlösen durch die Integration der ESG-Gruppe, sondern auch auf einer starken Performance des Segments Optronics, das seinen Umsatz um beeindruckende 34 Prozent steigern konnte.
Kleinere Profitabilitätsdelle bei glänzenden Aussichten
Trotz des Umsatzwachstums fiel das bereinigte EBITDA mit 30 Millionen Euro leicht unter den Vorjahreswert von 33 Millionen Euro. Dies ist vor allem auf temporäre Verzögerungseffekte durch die Inbetriebnahme eines neuen Logistikzentrums im Segment Sensors zurückzuführen. Das Unternehmen erwartet jedoch, dass sich dieser Effekt im Laufe des Jahres ausgleichen wird.
Die Neuausrichtung der Finanzierungsstruktur wurde im April erfolgreich abgeschlossen. HENSOLDT hat dabei die bisherige Finanzierung durch eine unbesicherte, flexible Corporate-Finanzierungsstruktur ersetzt – ein wichtiger Schritt zu mehr finanzieller Unabhängigkeit.
Für das Gesamtjahr 2025 zeigt sich das Management optimistisch und bestätigt seine Prognose: Ein Umsatz zwischen 2,5 und 2,6 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von etwa 18 Prozent werden angestrebt. Mit Blick auf den anhaltenden Investitionsbedarf in Verteidigung und Sicherheit hat CEO Oliver Dörre die Umsatzambition für 2030 sogar von bisher fünf auf bis zu sechs Milliarden Euro angehoben.