Das Reise-Tech-Unternehmen HomeToGo SE (LU2290523658) verzeichnete trotz makroökonomischer Herausforderungen im ersten Quartal 2025 ein moderates Wachstum. Die Buchungserlöse stiegen um 5,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 88,1 Mio. Euro, während der Auftragsbestand mit einem Zuwachs von beeindruckenden 20,4 Prozent auf 92,3 Mio. Euro eine solide Basis für die kommenden Monate bildet. Bemerkenswert: Während die Nachfrage in Europa außerhalb der DACH-Region stark war, zeigte sich der deutsche Markt aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar und der damit verbundenen Unsicherheiten deutlich zurückhaltender.
HomeToGo zwischen Winter-Blues und Frühjahrshoffnung
Die IFRS-Umsatzerlöse gingen allerdings um 5,4 Prozent auf 34,4 Mio. Euro zurück – ein Effekt, der hauptsächlich auf die späten Osterfeiertage im April 2025 zurückzuführen ist, die zu einer Verschiebung der Umsatzrealisierung ins zweite Quartal führten. Auch das bereinigte EBITDA entwickelte sich mit -28,0 Mio. Euro schwächer als im Vorjahr (-31,8 Prozent) und die bereinigte EBITDA-Marge sank auf -81,3 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt neben saisonalen Effekten auch höhere Marketinginvestitionen zur Stärkung des zukünftigen Wachstums wider.
Nach einem sehr starken Januar erlebte HomeToGo im Februar aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten und der deutschen Wahlen eine vorübergehende Abschwächung der Nachfrage. Erfreulich: Ab März setzte bereits eine Erholung ein, die auf eine positive Marktdynamik für die kommenden Monate hindeutet. Im Geschäftsbereich HomeToGo_PRO, der B2B-Software- und Servicelösungen umfasst, stiegen die Buchungserlöse um 7,0 Prozent auf 24,4 Mio. Euro, während besonders die White-Label-Lösungen von HomeToGo_PRO Doppelgänger mit einem Wachstum von rund 170 Prozent herausstachen.
Personeller Umbruch und Interhome-Übernahme im Fokus
Neben den Geschäftszahlen sorgt ein anstehender Führungswechsel für Aufmerksamkeit: CFO Steffen Schneider wird das Unternehmen zum 30. Juni 2025 verlassen und an Sebastian Bielski übergeben. Schneider hatte in den vergangenen fünf Jahren maßgeblich zur Entwicklung von HomeToGo beigetragen – vom Börsengang 2021 bis zur kürzlich vereinbarten Übernahme von Interhome, deren Abschluss im zweiten Quartal 2025 erwartet wird.
Trotz der herausfordernden Marktbedingungen bestätigt HomeToGo seine ambitionierte Prognose für 2025: Die Buchungserlöse sollen um mehr als 35 Prozent auf über 350 Mio. Euro steigen, während die IFRS-Umsatzerlöse um mehr als 40 Prozent auf über 300 Mio. Euro zulegen sollen. Das bereinigte EBITDA wird mit über 35 Mio. Euro angepeilt – eine Steigerung von mehr als 170 Prozent. Diese Ziele basieren nicht zuletzt auf der erwarteten Interhome-Übernahme, deren Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung im Februar 2025 gesichert wurde.
Mit einer soliden Liquiditätsposition von 143,4 Mio. Euro und einem verbesserten Free Cashflow (-13,9 Mio. Euro, +38,3 Prozent) scheint HomeToGo für den nächsten Wachstumsschritt gerüstet – vorausgesetzt, die anziehende Nachfrage im zweiten Quartal setzt sich fort und die Integration von Interhome verläuft nach Plan.