Die JOST Werke SE (DE000JST4000), ein weltweit führender Hersteller von sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, ist mit einem kräftigen Umsatzplus ins neue Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal 2025 konnte das Unternehmen den Konzernumsatz um 25,2 Prozent auf 373,7 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 298,5 Mio. Euro). Dieser deutliche Anstieg ist vor allem auf die Übernahme der Hyva Gruppe zurückzuführen, die seit dem 1. Februar 2025 konsolidiert wird und 103,9 Mio. Euro zum Quartalsumsatz beigetragen hat.
JOST und die Synergieeffekte
Bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte sank der Konzernumsatz allerdings um 9,0 Prozent – ein Zeichen für das herausfordernde Marktumfeld, insbesondere im Bereich Transport und in der Landwirtschaft in Nordamerika. Das bereinigte EBIT konnte dennoch um 3,2 Prozent auf 35,7 Mio. Euro gesteigert werden (Vorjahr: 34,6 Mio. Euro), während die bereinigte EBIT-Marge auf 9,6 Prozent zurückging (Vorjahr: 11,6 Prozent). Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die Konsolidierung von Hyva zurückzuführen.
Die Integration von Hyva schreitet laut Unternehmensangaben gut voran. JOST hat jährliche Kostensynergien im EBIT von mehr als 20 Mio. Euro identifiziert, die im Post-Merger-Integration-Prozess bereits mit konkreten Maßnahmen hinterlegt sind. Ziel ist es, die Profitabilität von Hyva innerhalb von zwei Jahren nach dem Closing innerhalb des strategischen EBIT-Margenkorridors des Konzerns von 10 bis 12 Prozent zu bringen. Die ersten Zeichen sind vielversprechend: Das Feedback der Kunden sei sehr positiv, und erste Hyva-Produkte konnten schneller als erwartet im JOST-Vertriebsnetz platziert werden.
Regionale Unterschiede und starker Cashflow
Bemerkenswert sind die regionalen Unterschiede in der Geschäftsentwicklung: Während EMEA und APAC sich besser entwickelten, zeigte AMERICAS eine deutliche Schwäche – insbesondere in der Landwirtschaft und im LKW-Markt, wo eine starke Kaufzurückhaltung im Zuge der US-Tarifdiskussionen zu spüren war. In APAC konnte JOST dagegen durch neue OEM-Verträge Marktanteile im landwirtschaftlichen Geschäft gewinnen.
Ein besonders positives Signal ist die Entwicklung des Free Cashflows, der im ersten Quartal 2025 um 26,0 Prozent auf 44,2 Mio. Euro gesteigert werden konnte. Die Cash Conversion Rate stieg auf beachtliche 1,8 und übertraf damit deutlich die angestrebte Marke von 1,0. Auch die Nettoverschuldung entwickelt sich trotz der Übernahmekosten im Rahmen der Erwartungen: Die Leverage-Ratio (Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und bereinigtem EBITDA) betrug zum Stichtag 31. März 2025 genau 2,45x und blieb damit – wie vom Management angekündigt – unter der kritischen 2,5x-Marke.
Vor diesem Hintergrund bestätigt JOST seinen Ausblick für 2025 und erwartet einen Umsatzanstieg von 50 bis 60 Prozent sowie eine Steigerung des bereinigten EBIT und EBITDA um 25 bis 30 Prozent. Die spannende Frage bleibt: Kann JOST die ambitionierten Synergieziele mit Hyva tatsächlich in der geplanten Zeit erreichen?