Die Kapsch TrafficCom AG (ISIN: AT000KAPSCH9) hat am Montag eine Ad-hoc-Meldung veröffentlicht, die aufhorchen lässt. Das auf Mautsysteme und Verkehrstelematik spezialisierte Unternehmen musste seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 nach unten korrigieren. Die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr blieben sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Während der Vorstand ursprünglich mit einem Umsatz von rund 510 Millionen Euro und einem EBIT von etwa 45 Millionen Euro gerechnet hatte, mussten diese Ziele nun spürbar reduziert werden. Die neuen Prognosen liegen bei einem Umsatz von rund 450 Millionen Euro und einem EBIT von etwa 25 Millionen Euro. Diese Anpassung zeigt, wie herausfordernd sich das aktuelle Marktumfeld für den Verkehrstelematik-Spezialisten gestaltet.
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Halbjahresergebnis enttäuscht
Für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 rechnet Kapsch TrafficCom vorläufig mit einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro. Das operative Ergebnis wird bei etwa 10 Millionen Euro erwartet. Dabei ist allerdings zu beachten, dass in dieser Zahl ein positiver Einmaleffekt aus dem ersten Quartal in Höhe von rund 23 Millionen Euro enthalten ist. Ohne diesen Sonderertrag hätte das operative Geschäft im ersten Halbjahr sogar ein negatives EBIT von etwa 13 Millionen Euro ausgewiesen. Diese Entwicklung verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen sich das Unternehmen derzeit konfrontiert sieht.
Das Management führt die schwache Performance auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen macht die generell schwierige Marktsituation dem Konzern zu schaffen. Zum anderen verzögern sich einige große Projektausschreibungen, was für ein projektgetriebenes Geschäft wie das von Kapsch besonders belastend ist.
Kapsch TrafficCom kämpft mit Auftragslage
Neben den zeitlichen Verschiebungen bei Ausschreibungen musste das Unternehmen zudem hinnehmen, dass erwartete Projekte nicht gewonnen werden konnten. Im Geschäft mit Mautsystemen und intelligenten Verkehrslösungen sind große Infrastrukturprojekte entscheidend für den Erfolg. Fallen diese weg oder verschieben sich, belastet das die Geschäftsentwicklung erheblich.
Die österreichische Gesellschaft ist seit Jahren im globalen Markt für Verkehrstelematik aktiv und hat sich insbesondere in Europa und Nordamerika einen Namen gemacht. Das Unternehmen bietet Lösungen für elektronische Mautsysteme, Verkehrsmanagement und vernetzte Mobilität an. Doch der Wettbewerb in diesem Segment ist intensiv, und die Abhängigkeit von öffentlichen Ausschreibungen macht das Geschäft anfällig für Schwankungen.
Herausforderndes Umfeld für Verkehrstelematik
Die deutliche Prognosesenkung wirft Fragen auf, wie schnell sich Kapsch TrafficCom aus dieser schwierigen Phase befreien kann. Das Management wird nun gefordert sein, mit konkreten Maßnahmen gegenzusteuern und die Auftragslage zu verbessern. Anleger sollten die weitere Entwicklung genau beobachten und insbesondere auf die Auftragseingänge in den kommenden Quartalen achten. Die Veröffentlichung des vollständigen Halbjahresberichts dürfte weitere Einblicke in die operative Situation geben und zeigen, welche Schritte das Unternehmen plant, um wieder auf Kurs zu kommen.







