Die österreichische Kapsch TrafficCom AG (AT000KAPSCH9) hat ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2024/25 hinter sich. Doch die Zahlen täuschen – das Unternehmen ist womöglich stabiler als gedacht.
Weniger Umsatz, schwächeres Ergebnis
Der Umsatz sank von 539 auf 530 Millionen Euro. Das EBIT brach sogar von 70 auf nur noch 13 Millionen Euro ein. Auf den ersten Blick sieht das schlecht aus. Doch die Realität ist komplexer.
Das schwächere Ergebnis hat vor allem einen Grund: Kapsch verkaufte mehrere Tochtergesellschaften. Die südafrikanische TMT belastete das EBIT mit sieben Millionen Euro. Zudem gab das Unternehmen die Kontrolle über die weißrussische Gesellschaft ab.
Kapsch TrafficCom bereinigt sein Portfolio
Bereinigt um diese Effekte wäre der Umsatz sogar um drei Prozent gestiegen. Das zeigt: Das operative Geschäft läuft besser als die nackten Zahlen vermuten lassen. Besonders in Amerika konnte Kapsch zulegen.
Das Unternehmen entwickelt und betreibt Mautsysteme sowie Verkehrsmanagement-Lösungen. Zu den Kunden gehören Regierungen und Verkehrsbetriebe weltweit. Die Projekte haben oft Laufzeiten von zehn bis zwanzig Jahren.
Bilanz wird solider
Positiv entwickelt sich die Finanzlage. Die Eigenkapitalquote stieg von 19 auf 20 Prozent. Die Nettoverschuldung sank von 106 auf 101 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad verbesserte sich von 127 auf 111 Prozent.
Diese Zahlen zeigen: Kapsch hat die Hausaufgaben gemacht. Das Unternehmen wird finanziell stabiler und fokussiert sich auf profitable Geschäfte. Die neuen Projekte haben gute Margen.
Vorsichtiger Ausblick
Für 2025/26 erwartet das Management einen Umsatzrückgang auf etwa 510 Millionen Euro. Das liegt an den verkauften Gesellschaften. Trotzdem soll das EBIT über dem Vorjahreswert liegen. Zusätzliche positive Einmaleffekte sind möglich.
Der hohe Auftragsbestand gibt Sicherheit für die kommenden Jahre. Allerdings dauert es oft lange, bis neue Projekte im Umsatz sichtbar werden. Geduld ist bei Kapsch TrafficCom gefragt – aber sie zahlt sich meist aus.