Der Düsseldorfer Wertpapierhändler Lang & Schwarz (DE000LS1LUS9) legte einen Traumstart ins Jahr 2025 hin. Die neuesten Zahlen für das erste Quartal sprengen alle bisherigen Rekorde und lassen Anleger aufhorchen. Mit einem Handelsvolumen von 79 Milliarden Euro und 27,8 Millionen Trades wurde das umsatzstärkste Quartal der Firmengeschichte erzielt. Doch was steckt hinter dem Erfolg, und wie nachhaltig ist er?
Lang & Schwarz TradeCenter als Ergebnistreiber
Das Segment TradeCenter erweist sich als Zugpferd und trug mit 28 Millionen Euro entscheidend zum Gesamtergebnis aus der Handelstätigkeit bei. Mit einem Handelsvolumen von stolzen 78,5 Milliarden Euro im ersten Quartal 2025 verzeichnete dieses Segment ein massives Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal (30,3 Milliarden Euro). Diese Entwicklung spiegelt die gestiegene Handelsaktivität an den Börsen wider, von der Lang & Schwarz als Market Maker mit seinen langen Handelszeiten überproportional profitiert.
Der neue Leiter Handel, Leif Österwind, der unlängst die Position von Carsten Lütke-Bornefeld übernommen hat, bezeichnete das Quartal als „herausfordernd“ – was angesichts der Zahlen eher nach Understatement klingt. Tatsächlich hat sich das Ergebnis aus der Handelstätigkeit im Konzern mit 39 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal (26,4 Millionen Euro) um beeindruckende 48 Prozent gesteigert.
Zukunftspläne: Kryptowerte und Xetra Retail im Fokus
Interessant sind die strategischen Weichenstellungen des Unternehmens. Lang & Schwarz strebt für 2025 eine MiCAR-Notifizierung an, um das Geschäft mit Kryptowerten ausbauen zu können. Dies könnte ein kluger Schachzug sein, um das Wachstum langfristig abzusichern und neue Kundengruppen zu erschließen.
Zudem ist das Unternehmen seit März 2025 als Market Maker auf Xetra Retail aktiv – ein Segment, das nach eigenen Angaben „der DNA von Lang & Schwarz entspricht“. Diese Expansion in zusätzliche Handelsplattformen könnte die Marktposition weiter festigen.
Die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit legte im ersten Quartal im Jahresvergleich von 16 auf 26 Millionen Euro zu. Das Konzernergebnis kletterte auf 17,4 Millionen Euro, ohne Sondereffekte sogar auf 17,7 Millionen Euro. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,84 Euro bzw. 1,87 Euro ohne Sondereffekte.
Guter Start ins Q2
Der Start ins zweite Quartal verlief laut Unternehmen ebenfalls positiv, mit Handelsumsätzen auf ähnlichem Niveau wie im ersten Quartal. Allerdings bewegt sich das Ergebnis aus der Handelstätigkeit bislang auf einem niedrigeren Niveau als zuvor, was darauf hindeutet, dass die Margen unter Druck geraten könnten.
Die kritische Frage für Anleger bleibt: Kann Lang & Schwarz dieses außergewöhnliche Wachstum beibehalten, oder erlebt das Unternehmen gerade einen vorübergehenden Höhenflug? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Düsseldorfer ihr hohes Niveau halten können oder ob die Volatilität des Geschäfts auch wieder zu schwächeren Phasen führen wird.