Das Analysehaus Montega AG hat die Kaufempfehlung für die Aktie der MS Industrie AG (ISIN: DE0005855183) mit einem Kursziel von 2,00 Euro bestätigt. Nach der Teilnahme an einem virtuellen Round Table mit Vorstandschef Dr. Andreas Aufschnaiter zeigen sich die Experten weiterhin optimistisch für die Entwicklung des Unternehmens.
MS Industrie diversifiziert über klassisches Dieselgeschäft hinaus
Laut Montega erwirtschaftete das Kerngeschäft im Segment XTEC im Jahr 2024 voraussichtlich einen Umsatz von rund 140 Mio. Euro (Vorjahr: 169,8 Mio. Euro). Der deutliche Rückgang sei den geringeren Abrufen großer LKW-Kunden geschuldet, die unter der schwachen Branchenkonjunktur litten. So sanken die Verkäufe schwerer LKW in der EU laut ACEA um 8,5 Prozent, während MS-Großkunde Daimler sogar ein Minus von 12,5 Prozent verzeichnete.
Erfreulich sei jedoch, dass seit Ende 2024 eine „Trendwende“ bei den avisierten Abrufzahlen der OEMs erkennbar sei. Für das erste Quartal 2025 wird aufgrund des weitgehend abgeschlossenen Lagerabbaus eine Umsatzsteigerung von 11 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des zweiten Halbjahres 2024 erwartet.
Zukunftsperspektiven durch strategische Neuausrichtung
Die Analysten betonen, dass MS Industrie strategisch gut aufgestellt sei. Zwar machen Produkte für LKW-Dieselantriebe heute noch etwa 70 Prozent des XTEC-Umsatzes aus, jedoch könnten diese auch bei der H2-Warmverbrennung zum Einsatz kommen. Zudem fokussiert sich das Unternehmen zunehmend auf die Erschließung neuer Geschäftsfelder wie Medizintechnik oder Luftfahrt. Das Geschäft abseits des klassischen Powertrain-Segments soll bis 2030 einen Erlösanteil von rund 50 Prozent erreichen.
Das bereits gesicherte Auftragsvolumen („booked business“) biete dem Unternehmen bis 2030 eine hohe Planungssicherheit mit erwarteten Erlösen von mehr als 150 Mio. Euro pro Jahr, die mit EBITDA-Margen von 9-10 Prozent einhergehen sollten. Für 2025 liege die avisierte EBITDA-Marge mit etwa 7 Prozent jedoch noch unter den längerfristigen Erwartungen.
Positiv werten die Experten, dass der Investitionszyklus mit künftig deutlich geringerem CAPEX-Bedarf (ca. 2 Mio. Euro p.a. gegenüber durchschnittlich 11,6 Mio. Euro in 2020-2024) abgeschlossen sei, was das Cashflow-Profil begünstige. Zudem stelle der Vorstand einen Verkauf der zwei als „Non-Strategic-Assets“ bezeichneten Immobilien in Webberville (USA) und Zittau in Aussicht, deren Marktwert auf insgesamt 12 Mio. Euro beziffert wurde.
Das Fazit der Montega-Analysten: Bei MS Industrie sollte sich die Profitabilität ab der zweiten Jahreshälfte wieder spürbar verbessern. Auch strategisch habe der Vorstand die Weichen richtig gestellt. Dies dürfte der deutlich unter Buchwert notierenden Aktie in KüLKWrze neuen Schwung verleihen.