Gelungenes Börsendebüt für Ottobock: Der Weltmarktführer bei Prothesen und orthopädischen Hilfsmitteln legte einen starken ersten Handelstag hin. Der Erstkurs lag deutlich über dem Ausgabepreis – ein positives Signal in schwierigem Marktumfeld.
Starker Start am Parkett
Die Ottobock-Aktie (ISIN: DE000BCK2223) eröffnete bei 72 Euro und damit 9,09 Prozent über dem Ausgabepreis von 66 Euro. Das Unternehmen hatte das obere Ende der Preisspanne zwischen 62 und 66 Euro erreicht. Die anfängliche Marktkapitalisierung belief sich auf rund 4,2 Milliarden Euro. Mit einem Emissionsvolumen von etwa 800 Millionen Euro handelt es sich um den größten Börsengang in Frankfurt seit dem IPO von Douglas im März 2024.
Das Unternehmen gab rund 1,6 Millionen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung aus. Hinzu kamen etwa 9,1 Millionen bestehende Aktien der bisherigen Eigentümerin Näder Holding sowie 1,6 Millionen Aktien aus einer Mehrzuteilungsoption. Die Aktien werden im Prime Standard gehandelt und erfüllen damit die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die DAX-Indexgruppe.
Weltmarktführer mit solider Basis
Der Hersteller von Prothesen und orthopädischen Hilfsmitteln hat seinen Hauptsitz in Duderstadt in Niedersachsen. Nach eigenen Angaben ist Ottobock Weltmarktführer in Prothetik, Neuroorthetik, Exoskeletten und digitalen Lösungen. Das Unternehmen beschäftigt fast 9.300 Mitarbeiter an 45 Standorten weltweit.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Ottobock einen Umsatz von 1,6 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 27,9 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2025 stieg der Umsatz auf 800,6 Millionen Euro nach 762,8 Millionen im Vorjahr. Der Gewinn verbesserte sich auf 28 Millionen Euro, nach einem leichten Verlust von 0,3 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Zweiter Anlauf erfolgreich
Für Ottobock ist es bereits der zweite Versuch eines Börsengangs. Bereits 2022 wollte das Unternehmen an die Börse, hatte das Vorhaben wegen des schwierigen Marktumfelds jedoch abgesagt. Auch zuletzt war das Umfeld für IPOs schwierig – mehrere geplante Börsengänge wie Stada, BrainLab und Autodoc wurden kurzfristig abgesagt.
Umso bemerkenswerter ist der erfolgreiche Start von Ottobock. Die Milliardärs-Familie Näder, die 2024 einen Anteil von 20 Prozent vom schwedischen Private-Equity-Unternehmen EQT zurückgekauft hatte, bleibt weiterhin größter Aktionär.







