Die PSI Software SE (ISIN: DE000A0Z1JH9) hat eine Gewinnwarnung veröffentlicht und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit deutlich höheren Einmalaufwendungen als bisher erwartet. Im Zusammenhang mit dem Investment Agreement mit Warburg Pincus und dem angekündigten öffentlichen Übernahmeangebot fallen Transaktionskosten in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags an.
Diese Sonderbelastungen treffen sowohl das unbereinigte Betriebsergebnis als auch das Konzernergebnis. Die für diese Kosten gebildeten Rückstellungen werden bereits im Bericht zum dritten Quartal enthalten sein, den das Unternehmen am 30. Oktober veröffentlichen wird. Warburg Pincus stellt für die Finanzierung dieser Transaktionskosten über die bestehenden Kreditlinien hinaus zusätzliche Mittel zur Verfügung.
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Belastung durch Übernahmeprozess
Die Höhe der Transaktionskosten zeigt, welche finanziellen Auswirkungen ein solcher Übernahmeprozess für ein Unternehmen der Größe von PSI haben kann. Zwar sind Beratungs- und Rechtskosten bei derartigen Transaktionen üblich, doch ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag belastet die Ertragslage spürbar. Für Anleger ist wichtig zu wissen, dass es sich hierbei um einmalige Aufwendungen handelt, die nicht das operative Geschäft widerspiegeln.
Parallel zu diesen Sonderbelastungen läuft im Segment Grid & Energy Management ein bereits im Halbjahresbericht angekündigtes Kostensenkungsprogramm. Dieses verursacht zusätzliche Einmalaufwendungen von etwa zwölf Millionen Euro. Kostensenkungsprogramme sind in der Regel darauf ausgerichtet, die langfristige Profitabilität zu verbessern. Allerdings belasten die damit verbundenen Restrukturierungskosten kurzfristig das Ergebnis.
Operatives Geschäft entwickelt sich planmäßig
Trotz der Sonderbelastungen hält PSI an seiner operativen Prognose fest. Für 2025 erwartet das Unternehmen weiterhin ein Wachstum beim Auftragseingang und Umsatz von etwa zehn Prozent. Die um Einmalaufwendungen bereinigte EBIT-Marge soll bei etwa vier Prozent liegen. Diese Zahlen zeigen, dass das Kerngeschäft grundsätzlich auf Kurs ist und die geplanten Ziele erreicht werden können.
Die Trennung zwischen bereinigten und unbereinigten Kennzahlen wird für Anleger in diesem Jahr besonders wichtig sein. Während das unbereinigte Ergebnis durch die Sonderbelastungen deutlich gedrückt wird, sollte das operative Geschäft weiterhin solide performen. PSI bewegt sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld, insbesondere im Energiesektor, der sich durch die Energiewende in einem tiefgreifenden Wandel befindet.
Strategischer Übergang läuft
Die geplante Übernahme durch Warburg Pincus könnte PSI mittelfristig neue Perspektiven eröffnen. Der Finanzinvestor verfügt über Erfahrung und Kapital, um Wachstumsprojekte zu finanzieren. Allerdings müssen die kurzfristigen Belastungen erst einmal verdaut werden. Die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Mittel durch Warburg Pincus für die Transaktionskosten ist dabei ein positives Signal.
Für das kommende Jahr wird entscheidend sein, wie schnell PSI die Effekte aus dem Kostensenkungsprogramm realisieren kann und ob die operative Entwicklung den Prognosen entspricht. Die aktuellen Sonderbelastungen sollten dabei nicht überbewertet werden, da sie einmaliger Natur sind. Dennoch zeigt die Situation, dass der Übergang zu neuen Eigentumsverhältnissen seinen Preis hat.







