Positive Überraschung bei der Schaeffler AG (ISIN: DE000SHA0100): Der Automobil- und Industriezulieferer hebt seine Prognose für den Free Cash Flow im laufenden Jahr deutlich an. Statt des bislang erwarteten Korridors von minus 200 bis null Millionen Euro rechnet das Unternehmen nun mit einem bereinigten Free Cash Flow vor Mittel- und Ausgaben für Übernahmen von null bis 200 Millionen Euro. Die Verbesserung basiert auf vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2025, die sowohl bei der Profitabilität als auch beim Cashflow besser ausfielen als vom Markt erwartet. Für Anleger ist das eine erfreuliche Nachricht, denn sie zeigt, dass das Management die Herausforderungen im Griff hat.
Starkes drittes Quartal als Basis
Im dritten Quartal 2025 legte Schaeffler beim Umsatz währungsbereinigt um 1,3 Prozent zu, während der Marktkonsens noch von einem Rückgang um 0,5 Prozent ausgegangen war. Bei der EBIT-Marge vor Sondereffekten erreichte der Konzern 4,5 Prozent und übertraf damit sowohl den Vorjahreswert von 3,5 Prozent als auch die Analystenschätzung von 4,1 Prozent. Besonders beeindruckend entwickelte sich der bereinigte Free Cash Flow, der im dritten Quartal vorläufig bei 175 Millionen Euro lag. Im Vorjahresquartal hatte Schaeffler noch einen negativen Cashflow von 364 Millionen Euro ausgewiesen. Auch die Markterwartung von 110 Millionen Euro wurde damit deutlich übertroffen.
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Striktes Working Capital-Management zeigt Wirkung
Die positive Cashflow-Entwicklung ist das Ergebnis mehrerer Faktoren. Zum einen verbesserte sich die Profitabilität, zum anderen führte das Management ein striktes Working Capital-Management durch. Darüber hinaus verhält sich Schaeffler bei Investitionen angesichts des herausfordernden Marktumfelds zurückhaltend. Diese Kombination sorgt dafür, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in der Automobilindustrie ausreichend Mittel erwirtschaftet werden können. Das ist wichtig, denn der Konzern benötigt finanzielle Flexibilität, um Transformation und Strukturanpassungen zu finanzieren.
Schaeffler mit verbesserter Industriesparte
Eine besonders positive Nachricht kommt aus der Division Bearings & Industrial Solutions. Hier hebt der Vorstand den Zielkorridor für die EBIT-Marge für das Gesamtjahr 2025 von zuvor 5 bis 7 Prozent auf 6 bis 8 Prozent an. Diese Verbesserung zeigt, dass das Industriegeschäft robuster läuft als zunächst angenommen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass viele Industrieunternehmen aktuell unter der schwachen Konjunktur leiden. Schaeffler scheint hier durch eine günstige Produktmischung und Effizienzmaßnahmen gegensteuern zu können.
Ausblick für Gesamtjahr bestätigt
Beim währungsbereinigten Umsatzwachstum und bei der bereinigten EBIT-Marge von 3 bis 5 Prozent bleibt Schaeffler bei der bisherigen Prognose. Die Anhebung der Cashflow-Prognose ist vor diesem Hintergrund umso bemerkenswerter, denn sie zeigt, dass das Unternehmen seine Mittel effizienter einsetzt. Anleger dürfen gespannt sein, wenn Schaeffler am 4. November 2025 die vollständigen Zahlen zum dritten Quartal vorlegt. Dann wird sich zeigen, ob die vorläufigen Zahlen Bestand haben und ob das Management weitere Details zur operativen Entwicklung liefert.
Transformation kostet, zeigt aber Wirkung
Schaeffler befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Umbau. Die Automobilindustrie wandelt sich rasant, und der Konzern muss sich an neue Anforderungen anpassen. Dass trotz dieser Herausforderungen ein deutlich positiver Cashflow erzielt werden kann, ist ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen und das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig bleibt. Die angehobene Prognose unterstreicht diese Entwicklung und dürfte bei Investoren gut ankommen.







