Die Nordex SE (ISIN: DE000A0D6554) hat ihre vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2025 vorgelegt und dabei einmal mehr unter Beweis gestellt, dass die Profitabilitätsstrategie des Windkraftanlagenbauers aufgeht. Trotz stagnierender Umsätze konnte das Unternehmen seine operative Marge deutlich ausbauen. Das vorläufige EBITDA erreichte 136 Millionen Euro bei einer Marge von 8,0 Prozent. Im Vorjahresquartal hatte Nordex noch 72 Millionen Euro erwirtschaftet, was einer Marge von lediglich 4,3 Prozent entsprach.
Die Analysten von mwb research zeigen sich beeindruckt. Ihre Prognosen wurden um rund 150 Basispunkte übertroffen. Als Treiber nennen die Experten eine konsequente Kostendisziplin, starke Ausführung im Projektgeschäft und verbesserte Margen im wichtigen Service-Segment. Die Erlöse blieben mit 1,7 Milliarden Euro zwar auf Vorjahresniveau, lagen aber etwa 15 Prozent unter den Erwartungen der Analysten. Grund dafür sind saisonale Effekte und unerwartete temporäre Verzögerungen bei Projekten in der Türkei.
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Cashflow bleibt auf hohem Niveau
Bemerkenswert entwickelt sich weiterhin die Liquiditätslage von Nordex. Der freie Cashflow erreichte im dritten Quartal 149 Millionen Euro und lag damit knapp über den Erwartungen, obwohl er gegenüber dem sehr starken Vorjahresquartal um 6 Prozent zurückging. Über die ersten neun Monate 2025 summiert sich der freie Cashflow auf 298 Millionen Euro, verglichen mit null im Vorjahreszeitraum. Die Liquidität verbesserte sich auf 1,38 Milliarden Euro nach 1,15 Milliarden Euro zum Jahresende 2024. Das Management erwartet auch im vierten Quartal eine positive Cashgenerierung, gestützt durch höhere Margen und soliden Auftragseingang.
Nordex passt Jahresprognose nach oben an
Auf Basis der starken Quartalsergebnisse hat Nordex seine Prognose für die EBITDA-Marge im Gesamtjahr 2025 angehoben. Statt der bisherigen Spanne von 5,0 bis 7,0 Prozent peilt das Unternehmen nun 7,5 bis 8,5 Prozent an. Die Anhebung spiegelt die solide Performance in beiden Segmenten sowie ein stabiles makroökonomisches Umfeld wider. Alle anderen Jahresziele bleiben unverändert. Nordex strebt weiterhin Umsätze zwischen 7,4 und 7,9 Milliarden Euro an, eine Working-Capital-Quote unter minus 9 Prozent sowie Investitionsausgaben von rund 200 Millionen Euro.
Analysten erhöhen Kursziel deutlich
Die Experten von mwb research haben ihre Schätzungen angepasst und das Kursziel von 26,00 auf 30,00 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung wird bestätigt. Zwar senken sie nach den erneuten Projektverzögerungen in der Türkei ihre Umsatzerwartungen auf das untere Ende der Guidance-Spanne. Doch die EBITDA-Margenerwartungen heben sie auf das untere Ende der neuen, angehobenen Prognose an.
Um die Umsatzprognose zu erreichen, müsste Nordex im vierten Quartal Erlöse zwischen 2,4 und 2,9 Milliarden Euro erzielen, was einem Anstieg von 10 bis 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspräche. Das halten die Analysten für ambitioniert. Mit steigenden Margen und beschleunigter Cashgenerierung nähere sich Nordex dem mittelfristigen EBITDA-Margenziel von 8 Prozent. Die vollständigen Quartalszahlen werden am 4. November veröffentlicht.







