Der Leiterplattenspezialist Schweizer Electronic AG (DE0005156236) hat im Geschäftsjahr 2024 den höchsten Konzernumsatz seiner Unternehmensgeschichte erwirtschaftet. Mit 144,5 Millionen Euro konnte das Schramberger Traditionsunternehmen seinen Vorjahreswert von 139,4 Millionen Euro übertreffen. Dennoch zeigt das EBITDA mit -0,3 Millionen Euro, dass der Weg zurück in die schwarzen Zahlen noch nicht gefunden ist.
Schweizer Electronic punktet mit Chip-Embedding-Technologie
Eine Erfolgsgeschichte zeichnet sich im Bereich der Automobil-Kunden ab. Der Umsatz in diesem Segment stieg um beachtliche 18,7 Prozent auf 117,4 Millionen Euro. Besonders bemerkenswert: Der erfolgreiche Serienstart der innovativen Chip-Embedding-Technologie, die Schweizer gemeinsam mit der Infineon Technologies AG entwickelt hat und die nun Einzug in moderne Antriebstechnologien der Automobilindustrie gefunden hat.
Die schwächelnde Konjunktur macht sich jedoch im Industriebereich bemerkbar. Bei den Non-Mobility-Kunden musste das Unternehmen einen deutlichen Umsatzrückgang von 33 Prozent hinnehmen – ein Spiegelbild der nachlassenden Exportaktivitäten in Deutschland und der allgemeinen Wirtschaftsflaute.
Auffällig ist die Verschiebung im Geschäftsmodell: Der Umsatz mit Produkten strategischer Partnerunternehmen erhöhte sich um fast 50 Prozent auf 68,2 Millionen Euro, während die Eigenproduktion um 18,6 Prozent auf 76,3 Millionen Euro zurückging. Die frühzeitig eingeschlagene „Fab-Light-Strategie“ – also die Verlagerung von Teilen der Produktion zu Partnern – beginnt Früchte zu tragen.
Vorsichtiger Optimismus für 2025
Finanzvorstand Marc Bunz sieht die Strategie bestätigt: „Im Jahr 2025 wird sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzen, in welchem sich das Geschäft über die asiatischen Produktionspartner besser entwickeln wird als jenes mit selbst in Deutschland produzierten Leiterplatten. Die frühzeitig durch SCHWEIZER eingeleitete Fab-Light-Strategie zahlt sich mehr und mehr als Stabilitäts- und Wachstumsfaktor aus.“
Für 2025 erwartet Schweizer Electronic einen Umsatz zwischen 130 und 165 Millionen Euro und ein EBITDA zwischen 3 und 8 Millionen Euro. Dies würde eine deutliche Verbesserung gegenüber dem aktuellen Ergebnis bedeuten. Der anhaltende Preisdruck soll durch Erweiterung der Kundenbasis und Technologieportfolio sowie durch intensiviertes Kostenmanagement am deutschen Standort aufgefangen werden.
Die Frage bleibt: Kann das Unternehmen mit seiner hybriden Strategie – Hightech-Entwicklung in Deutschland, Massenproduktion in Asien – langfristig reüssieren? Der Auftragsbestand von 220,4 Millionen Euro bietet jedenfalls Rückenwind für die kommenden Quartale.