Die B&C-Gruppe hat ihre Beteiligung am österreichischen Motorenhersteller Steyr Motors AG (AT0000A3FW25) deutlich ausgebaut. Der Investor erhöhte seinen Anteil auf 20 Prozent und unterstreicht damit sein Vertrauen in den Spezialisten für Hochleistungsmotoren. Die Aktien wurden von der Beteiligungsgesellschaft Mutares erworben, die dennoch weiterhin als wichtiger Aktionär an Bord bleibt. Für Anleger stellt sich die Frage: Ist dies ein Signal für die nächste Wachstumsphase?
Ankershareholder mit klarem Bekenntnis
Die B&C-Gruppe zählt zu den bedeutenden industriellen Investoren in Österreich und unterstützt Steyr Motors bereits seit dem Börsengang im Oktober 2024. Mit der Aufstockung ihrer Beteiligung demonstriert sie nun ihre langfristige Strategie als Ankeraktionär. Interessant für die Corporate Governance: Die B&C strebt auch einen Sitz im Aufsichtsrat der Steyr Motors AG an, was ihren Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens verstärken dürfte.
Die Transaktion erfolgte unter Einhaltung bestehender Lock-up-Regelungen, was darauf hindeutet, dass es sich um eine sorgfältig geplante und mit allen Beteiligten abgestimmte Veränderung in der Aktionärsstruktur handelt. Sowohl Mutares als auch die B&C-Gruppe haben ihre Überzeugung vom weiteren Wachstumspotenzial der Steyr Motors AG zum Ausdruck gebracht.
Beeindruckendes Wachstum in lukrativer Nische
Die Zahlen des Motorenherstellers können sich sehen lassen: Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Unternehmen mit Sitz in Steyr, Oberösterreich, einen Umsatz von 41,7 Millionen Euro bei einer beeindruckenden bereinigten EBIT-Marge von 24 Prozent. Für 2025 hat Steyr Motors ambitionierte Ziele ausgegeben – ein Umsatzwachstum von mindestens 40 Prozent bei einer EBIT-Marge von über 20 Prozent.
Diese Wachstumsdynamik ist bemerkenswert für einen Spezialanbieter, der sich auf eine Nische konzentriert hat: Steyr Motors gilt als weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Hochleistungsmotoren mit hoher Leistungsdichte und Langlebigkeit. Die Produkte kommen sowohl in zivilen als auch in militärischen Anwendungen zum Einsatz – von Spezialfahrzeugen über Boote bis hin zu Hilfsaggregaten für Panzer und Lokomotiven.
Die Börsennotierungen an der Frankfurter Wertpapierbörse im Wachstumssegment „Scale“ (seit Oktober 2024) und an der Wiener Börse (seit Februar 2025) erhöhen die Sichtbarkeit des Unternehmens bei Investoren. Die B&C-Gruppe, die bereits Beteiligungen an namhaften österreichischen Industrieunternehmen wie Lenzing AG (37,25 Prozent), Semperit AG Holding (57,3 Prozent) und AMAG Austria Metall AG (52,7 Prozent) hält, bringt zudem wertvolle Erfahrung im Umgang mit börsennotierten Industrieunternehmen mit.
Für Anleger könnte die verstärkte Beteiligung eines langfristig orientierten und finanzstarken Investors wie der B&C-Gruppe ein positives Signal sein. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die neue Aktionärsstruktur auf die operative Entwicklung und die Kapitalmarktstrategie des Unternehmens auswirken wird.