Die Digitalagentur aus Bad Homburg hat ein hartes Jahr hinter sich. SYZYGY AG (ISIN: DE0005104806) meldet für die ersten neun Monate 2025 einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 44 Millionen Euro. Die operative EBIT-Marge liegt praktisch bei null. Im Vorjahreszeitraum waren es noch solide 8 Prozent. Das Konzernergebnis rutschte mit minus 0,2 Millionen Euro ins Minus. Der Gewinn je Aktie beträgt minus 0,02 Euro. Das dritte Quartal allein brachte einen Umsatz von 14,373 Millionen Euro, was einem Rückgang von 19 Prozent entspricht.
Deutschland macht Sorgen
Der wichtigste Markt Deutschland trägt rund 80 Prozent zum Konzernumsatz bei. Doch genau hier läuft es nicht rund. Der Umsatz fiel um 18 Prozent auf 35,4 Millionen Euro. Immerhin konnte die EBIT-Marge mit 5 Prozent im positiven Bereich gehalten werden. Viele Bestandskunden im Beratungs- und Performance-Marketing-Geschäft halten sich mit Investitionen zurück. Die schwache Konjunktur schlägt voll durch. Positiv zeigen sich lediglich die Bereiche Digital Experience und IT-Services, die wiederkehrende Umsätze sichern. Diese stabilen Geschäftsfelder bilden das Rückgrat des Unternehmens in schwierigen Zeiten.
Polen schwächelt, USA legen zu
In Polen brach der Umsatz um 19 Prozent auf 4,8 Millionen Euro ein. Die EBIT-Marge lag bei mageren 1 Prozent. Anders sieht es in Großbritannien und den USA aus. Dort stieg der Umsatz um 6 Prozent auf 4 Millionen Euro. Allerdings reichte es nur für eine EBIT-Marge von minus 1 Prozent. Die US-Tochter Ars Thanea kämpfte mit geopolitischen Unsicherheiten. Im dritten Quartal zeichnete sich zwar eine Erholung ab, doch die Jahresziele bleiben außer Reichweite. Die unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Märkten zeigt die Herausforderungen eines international aufgestellten Unternehmens.
Restrukturierung belastet Ergebnis
Neben dem schwachen Marktumfeld haben auch Sondereffekte das Ergebnis gedrückt. Restrukturierungsmaßnahmen bei mehreren Tochtergesellschaften schlugen negativ zu Buche. Zudem investiert SYZYGY kräftig in den Aufbau neuer Geschäftsfelder. Diese Zukunftsinvestitionen belasten kurzfristig die Profitabilität, sollen aber langfristig neue Ertragspotenziale erschließen. Das Management setzt bewusst auf operative Effizienz bei gleichzeitigen strategischen Weichenstellungen. Der operative Cashflow war im dritten Quartal mit minus 2,469 Millionen Euro deutlich negativ.
Hoffnung auf KI
SYZYGY setzt jetzt voll auf künstliche Intelligenz. Das Unternehmen investiert gezielt in KI-gestützte Dienstleistungen und sogenannte Agentic Systems. CEO Frank Wolfram gibt sich kämpferisch: KI verändere alles und sichere die Wettbewerbsfähigkeit. Ein aktueller Trendreport mit dem Titel Marketing 2030 zeigt die strategische Bedeutung von KI für die Markenführung. Für 2025 rechnet SYZYGY weiterhin mit einem Umsatzrückgang von etwa 17 Prozent bei einer EBIT-Marge um null. Ob die KI-Offensive rechtzeitig Früchte trägt, bleibt abzuwarten. Der vollständige Quartalsbericht wird Ende Oktober veröffentlicht.







