Die TRATON GROUP (ISIN: DE000TRAT0N7) hat die ersten neun Monate 2025 in einem anspruchsvollen Marktumfeld bewältigt. Während sich die Nachfrage in Europa als stabil erwies, belasteten vor allem die Märkte in Nordamerika und Brasilien die Geschäftsentwicklung. Der Nutzfahrzeughersteller mit seinen Marken Scania, MAN, International und Volkswagen Truck & Bus verzeichnete einen Umsatzrückgang von acht Prozent auf 32,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig konnte der Konzern jedoch beim Auftragseingang zulegen und setzt weiter auf seine strategischen Investitionen. Die bereinigte operative Rendite sank auf 6,3 Prozent, bewegt sich aber weiterhin innerhalb der für das Gesamtjahr prognostizierten Bandbreite von sechs bis sieben Prozent.
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Auftragseingang steigt trotz Unsicherheiten
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen legte der Auftragseingang um sieben Prozent auf 202.100 Fahrzeuge zu. Haupttreiber war der gestiegene Ersatzbedarf bei Lkw-Kunden in der Region EU27+3. Anders sieht es in Nordamerika aus. Dort zeigen sich die Kunden zurückhaltend und warten ab. Die Unsicherheiten rund um die US-Zollpolitik und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft bremsen die Investitionsbereitschaft. Auch in Brasilien schrumpfte der Auftragseingang in einem zunehmend herausfordernden Umfeld. Ein Lichtblick zeigte sich beim Transporter MAN TGE, wo die Nachfrage aufgrund eines Modellwechsels um fast ein Viertel anstieg.
Der Absatz ging in den ersten neun Monaten um neun Prozent auf 224.500 Fahrzeuge zurück. Besonders deutlich war der Rückgang bei Lkw mit minus 14 Prozent, während das Busgeschäft mit einem Plus von 23 Prozent positiv überraschte. Das Book-to-bill-Ratio lag bei 0,9 und zeigt, dass aktuell mehr ausgeliefert als neu geordert wird.
TRATON bleibt auf Investitionskurs
Beim Umsatz entwickelte sich das Vehicle-Services-Geschäft stabil und legte seinen Anteil am Gesamtumsatz leicht auf 20 Prozent aus. Das Segment TRATON Financial Services konnte sogar um 13 Prozent zulegen. Das bereinigte operative Ergebnis sank um 1,2 Milliarden Euro auf 2,0 Milliarden Euro. Hauptgründe waren der Umsatzrückgang in Verbindung mit niedrigen Kapazitätsauslastungen, negative Währungseffekte und Aufwendungen für das neue Werk in China.
Die Markenentwicklung verlief unterschiedlich. Scania erreichte eine bereinigte operative Rendite von 10,6 Prozent, MAN kam auf 5,6 Prozent. International Motors musste deutliche Einbußen hinnehmen und fiel auf 1,6 Prozent. Volkswagen Truck & Bus konnte sich hingegen auf 12,4 Prozent verbessern.
Prognose wird bekräftigt
CEO Christian Levin betonte die Bedeutung von Geschwindigkeit und Innovation. Mit dem neuen Werk in Rugao hat der Konzern gerade seinen dritten Industrial-Hub in China eröffnet. Das TRATON Modular System soll künftig die Wettbewerbsfähigkeit deutlich stärken. CFO Michael Jackstein verwies auf die Kostendisziplin und bekräftigte, dass in Zukunftsthemen wie batterieelektrische Fahrzeuge und autonomes Fahren weiter investiert wird.
Für das Gesamtjahr 2025 hält TRATON an seiner Prognose fest. Allerdings sieht das Management die bereinigte operative Rendite und den Netto-Cashflow jeweils am unteren Ende der Bandbreite. Die Prognose steht weiterhin unter dem Vorbehalt makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen sowie der Unsicherheiten bezüglich der US-Handelspolitik.







